Apfel wird auf Markt verkauft
pixabay/Pexels
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Wirtschaft

Unterschiedliche Lösungen bei Märkten

Der Freitag ist in vielen Orten und Städten der Tag der Wochenmärkte. Manche Märkte wurden vorsichthalber abgesagt. Andere Orte haben sich entschieden, sie unter Auflagen vorläufig weiter zu erlauben.

Normalerweise werden auf den Märkten frische Lebensmittel fürs Wochenende gekauft, daneben nutzen viele den Markt als geselligen Treffpunkt. In Zeiten des Coronavirus ist zumindest Letzteres allerdings keine gute Idee. Ob Märke weiterhin stattfinden oder vorübergehend eingestellt werden ist in Oberösterreichs Gemeinden unterschiedlich entschieden worden.

Kaum Besucher auf dem Linzer Südbahnhofmarkt
privat
Auf dem Linzer Südbahnhofmarkt haben sich am Freitagvormittag nicht viele Besucher gezeigt.

„Fahr nicht fort, kauf im Ort“

Der Wochenmarkt in Traun ist jeden Freitagnachmittag ein überregionaler Anziehungspunkt. Bauern und andere Lebensmittelproduzenten verkaufen hier direkt ihre Waren. Die Menschen flanieren und kaufen. Bürgermeister Rudolf Scharinger (SPÖ) hat sich trotz der Ausgangsbeschränkungen für ein Offenhalten entschieden: „Ich finde es ganz wichtig, dass der Bauernmarkt stattfindet, weil die regionale Wirtschaft und die regionale Bauernschaft die Möglichkeit hat, ihre Waren zu verkaufen Man sagt ja immer ‚Fahr nicht fort, kauf im Ort‘ und ich glaube, dass man da sicher einen Beitrag leisten kann, wenn alle Vorgaben eingehalten werden.

Nur Waren des täglichen Bedarfs

So dürfen nur Waren für den täglichen Bedarf angeboten werden, zwischen den einzelnen Verkäufern soll jeweils ein Stand freibleiben. Es gibt keine Gastro-Stände und die städtische Sicherheitswache achtet darauf, dass die Menschen die Sicherheitsabstände auch einhalten.

Dennoch ist die Durchführung des Marktes nicht unumstritten. Trauns Vizebürgermeister Herwig Mahr (FPÖ) hat große Bedenken und würde den Markt nicht offenhalten. Der Trauner Wochenmarkt sei ein meistens von älteren Menschen gut besuchter Markt: „In der derzeitigen Situation geht das Wohl der Bevölkerung vor.“

Zu enge Platzverhältnisse in Ottensheim

Ähnliche Bedenken haben in Ottensheim dazu geführt, dass der stark frequentierte Bauernmarkt bis auf Weiteres abgesagt wurde. Zu eng seien die Verhältnisse auf dem Ortsplatz – man wolle nichts riskieren, heißt es aus dem Rathaus.

Verbot in Freistadt, Erlaubnis in Bad Hall

In Freistadt hätte die Stadt den Bauernmarkt eigentlich erlauben wollen, die Bezirkshauptmannschaft hat ihn letztlich aber per Bescheid verboten. Auch in Bad Hall wurde diskutiert, Bürgermeister Bernhard Ruf (ÖVP) entschied sich dann dafür, den Wochenmarkt zu erlauben, weil das Areal sehr weitläufig sei: „Dadurch ist es auf unserem Bauernmarkt weniger gefährlich als in einem Geschäft.“ Außerdem wurden ähnliche Maßnahmen wie in Traun umgesetzt, es gibt also nur die Grundversorgung mit Lebensmitteln.

„Anstand verlangt Abstand“

Bürgermeister Ruf appelliert aber auch an die Selbstverantwortung der Besucher: „Anstand verlangt Abstand, hat schon Shakespeare gesagt, und es ist heutzutage höchst anständig, Abstand zu halten.“