Schutzmaske Coronoavirus
pixabay/leo2014
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Coronavirus

Maßnahmen bis Ostermontag aufrecht

Die Regierung hat Freitagvormittag mitgeteilt, dass die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bis 13. April verlängert werden. Laut Umfrage halten 92 Prozent der Österreicher die Maßnahmen für gerechtfertigt.

Die von der Regierung erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus werden bis inklusive Ostermontag, 13. April, verlängert. Expertinnen und Experten hätten bestätigt, dass die Maßnahmen wirken, „aber wir müssen durchhalten“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag. Mehr dazu in Regierung: Maßnahmen bis Ostermontag aufrecht (ORF.at)

Gespräch mit Landeshauptmann Thomas Stelzer

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) über die aktuelle Situation in Oberösterreich.

439 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus gab es laut Land Oberösterreich Freitagmittag (Stand 17.00 Uhr) in Oberösterreich.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

4.656 Menschen befanden sich in Quarantäne, 19 mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die gute Nachricht: Vier Erkrankte sind inzwischen wieder genesen.

2.388 offiziell infizierte Personen in Österreich

Die Zahl der offiziell mit dem Coronavirus infizierten Personen ist auch am Freitag während des Tages nach oben gegangen. Stand 14.30 Uhr waren laut dem Gesundheitsministerium 2.388 Fälle positiv getestet. Die meisten Betroffenen vermeldete Tirol mit 508.

Im Bild eine Laborsituation, aufgenommen am Dienstag, 17. März 2020, in der der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Wien. (gestellte Szene).
APA/Hans Klaus Techt

Somit stiegen die Infektionen in Österreich im Vergleich zu Donnerstag 14.30 Uhr um 355 Betroffene an. Todesfälle waren offiziell weiterhin sechs zu beklagen gewesen: Zwei in Wien, drei in der Steiermark und einer in Oberösterreich. Als genesen gelten neun Personen. Weltweit wurden bisher insgesamt 246.275 bestätigte Fälle bekannt gegeben, 81.250 davon meldete China.86.036 Menschen haben sich inzwischen weltweit von Covid-19 wieder erholt.

ÖVP-Abgeordneter erkrankt

Auch im österreichischen Parlament ist ein Abgeordneter erkrankt. Der Bürgermeister von Schiedlberg und Bezirksparteiobmann der ÖVP Steyr-Land, Johannes Singer, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, so Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Singer nahm zwar weder am Freitag an der Sitzung teil, noch am Donnerstag, allerdings am vergangenen Sonntag.

Seit sieben Wochen beobachtet das Linzer Marktforschungsinstitut die Wahrnehmung der Bevölkerung zum Thema Coronavirus. Die markanteste Änderung in dieser Woche: Bisher wurde vor allem eine generelle hohe Aufmerksamkeit daran festgestellt, jetzt ging aber die persönliche Furcht von sechs Prozent Anfang März auf 45 Prozent nach oben.

Zehn Prozent zeigen sich ungerührt

Ebenfalls 45 Prozent der Befragten finden das Virus für sich „eher bedrohlich“. Nur zehn Prozent zeigten sich ungerührt. Das Ausmaß der Krise „ist damit erst in den letzten Tagen in Österreich bewusst geworden“, so die Schlussfolgerung von market.

Große Mehrheit kommt mit Beschränkungen gut zurecht

Dementsprechend werden die Einschränkungen des Lebens und der Wirtschaft von 92 Prozent akzeptiert und für gerechtfertigt gehalten. 46 Prozent der Befragen kommen damit „sehr gut“ und 45 Prozent „gut“ zurecht. Nur neun Prozent haben damit Probleme, die sozialen Kontakten auf ein Minimum zu reduzieren und daheimzubleiben.

Menschen halten großen Abstand beim Anstellen auf dem Markt auf dem Linzer Hauptplatz
privat
Wie ernst die Bevölkerung die Maßnahmen nimmt, zeigt sich am großen Abstand zwischen den Einkaufenden am Markt auf dem Linzer Hauptplatz.

Fast ein Drittel der Österreicher rechnet damit, dass die deutlichen Beschränkungen einen Monat dauern werden, Etwas mehr als ein Viertel rechnet mit zwei und acht Prozent sogar mit drei Monaten. Nur ein Prozent ging davon aus, dass schon am Ende dieser Woche eine Lockerung erfolgt.

Schutzmaßnahmen Coronavirus
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

64 Prozent befürchten Wirtschaftskrise

Die Folgen für die Wirtschaft schätzt die Mehrheit groß ein. 64 Prozent befürchten eine länger andauernde Wirtschaftskrise.

Immer mehr Auswirkungen auf die Wirtschaft

Inzwischen haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Ansteckungen durch das Coronavirus haben immer mehr Auswirkungen auf die Wirtschaft. Viele Betriebe stellen auf Kurzarbeit um. Das AMS verzeichnet einen Ansturm. Mehr dazu in Kurzarbeit und Produktionspausen (ooe.ORF.at)

Unterschiedliche Lösungen bei Wochenmärkten

Der Freitag ist in vielen Orten und Städten der Tag der Wochenmärkte. Manche Märkte wurden vorsichthalber abgesagt. Andere Orte haben sich entschieden, sie unter Auflagen vorläufig weiter zu erlauben. Mehr dazu in Unterschiedliche Lösungen bei Märkten ooe.ORF.at)

Mehr Gewalt in Familien droht

In den nächsten ein bis zwei Wochen erwarten Experten einen Gewaltanstieg innerhalb von Familien. Es könnte wegen der Coronavirus-Einschränkungen schlimmer werden als nach den Weihnachtsfeiertagen. Mehr dazu in Mehr Gewalt innerhalb Familien befürchtet (ooe.ORF.at)

160 Soldaten unterstützen Polizei in Oberösterreich

Das Bundesheer wird in Oberösterreich mit 160 Soldaten die Polizei unterstützen. Der Militärkommandant ersucht die Bevölkerung um eine freundliche Aufnahme der Soldaten und sie keinesfalls als Bedrohung zu verstehen. Mehr dazu in 160 Soldaten unterstützen Polizei in Oberösterreich (ooe.ORF.at)

Die Soldaten werden nun geschult und bekommen rechtliche Grundkenntnisse vermittelt, sie dürfen dann Amtshandlungen unterstützen. Die oberösterreichische Polizei kann damit auf 4.300 Bedienstete, 450 Polizeischüler und die Bundesheersoldaten zurückgreifen.

Mögliche Konsequenzen für feiernde Studenten

Mittwochabend haben sich in einem Studentenwohnheim in Linz offenbar 15 Studenten auf einer Terrasse zu einem Umtrunk getroffen. Die Johannes Kepler Universität prüft Konsequenzen, die bis zum Ausschluss gehen können. Mehr dazu in Uni prüft Konsequenzen nach Studentenpartys (ooe.ORF.at)

660 Abstriche derzeit pro Tag in Oberösterreich

7 mobile Teams führen laut Auskunft des Roten Kreuzes derzeit in Oberösterreich Corona-Tests durch. Zudem werde noch in sechs Spitälern landesweit untersucht, so dass derzeit pro Tag 660 Abstriche genommen werden können. Ein Rückstau sei nicht bekannt, so die Informationen des Landes.

Ausgangsbeschränkungen „schmerzhaft“

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer ersuchte per Presseaussendung am Freitagnachmittag weiterhin um den gelebten Zusammenhalt zwischen den Generationen. Die Ausgangsbeschränkungen seien "schmerzhaft, aber leider notwendig.“

Freunde könnten sich gerade nicht mehr treffen, Großeltern würden ihre Enkelkinder vermissen. „Aber es ist notwendig, die Ausgangsbeschränkungen zu verlängern, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen und damit das Gesundheitswesen vor einer Überlastung zu schützen“, so Stelzer an die Landsleute.

Linz mit Oldtimern und Lokomotiven
Pixabay

Organisierte Nachbarschaftshilfe

Das von der Integrationsstelle des Landes OÖ mitfinanzierte Projekt der Volkshilfe „Wohnen im Dialog“, das an neun Standorten normalerweise Unterstützung für das gelingende Zusammenleben aller im Wohngebiet lebenden Menschen bietet, wird nun zur Drehscheibe rund um die Organisation von Einkäufen und die Betreuung von Hochrisikopersonen durch Freiwillige.

Gerade ältere, erkrankte oder behinderte Personen müssen besonders vor einer Infektion mit dem Coronavirus geschützt werden. Mit dieser organisierten Nachbarschaftshilfe kann in Schwertberg, Vöcklabruck, Wels, Traun, Bad Ischl, Braunau, Ried und Steyr garantiert werden, dass möglichst wenige Menschen gleichzeitig schwer erkranken.

136 Anzeigen in Oberösterreich

In Oberösterreich hat es mit Stand Freitagmittag 136 Anzeigen wegen Verstöße gegen Beschränkungen gegeben. Beim Großteil handle es sich um Fälle, bei denen sich mehrere Personen trotz Versammlungsverbots im öffentlichen Raum treffen. Die Anzeigen stammen vermehrt aus dem Linzer Zentralraum, teilte die Polizei mit.

Haushofer-Gedanktafel angebracht

Zum 50. Todestag der Schriftstellerin Marlen Haushofer ist an dem Haus in der Berggasse in Steyr, wo die Autorin in den 50-er Jahren gewohnt hat, eine Gedenktafel angebracht worden. Die feierliche Enthüllung entfällt zumindest vorerst wegen des Versammlungsverbots. Die Tafel zeigt ein Proträt Haushofers, der Entwurf dazu stammt vom Steyrer Künstler Erich Fröschl.

Fake News im Netz

Stammt das Corona-Virus aus einem Labor? Ist Ibuprofen eine Gefahr für Erkrankte? Werden Supermärkte schließen? Die Gerüchte um das Thema Covid-19 verbreiten sich oft schneller als das Virus selbst.

Ein „digitaler Krisenstab“ im Bundeskanzleramt soll rund um das Coronavirus informieren und Falschinformationen bekämpfen: Zehn Polizeischülerinnen und -schüler arbeiten daran, „Fake News“ im Netz aufzuspüren und diese zu kommentieren.

Die Kirche während der Krise

Die römisch-katholische Kirche verschiebt unterdessen alle Erstkommunionen und Firmungen. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) würde bei Engpässen ihre derzeit geschlossenen Einrichtungen zur Verfügung stellen, diese könnten zu Notquartieren, Lazaretten, Untersuchungszentren oder zur Lebensmittelversorgung umfunktioniert werden.

Nach dem Rektor der Johannes Kepler Universität, dem Linzer Bürgermeister, dem Obmann des ÖVP-Seniorenbundes und vielen anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wendete sich auch der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer in einer Videobotschaft an die Menschen in Oberösterreich: Scheuer rief dazu auf, die Maßnahmen der Regierung mitzutragen, im Vertrauen auf Gott durch die Krise zu gehen und das Leben als Geschenk wertzuschätzen. Gebet sei das beste Gegenmittel gegen die Angst, so Bischof Scheuer.

Dringend Erntehelfer gesucht

Während die Zahl der arbeitslos Gemeldeten steigt, werden 5.000 Erntehelfer und tausende Mitarbeiter in der Lebensmittelindustrie, darunter 9.000 in der Fleischverarbeitung, gesucht, sagte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Arbeitsministerin Christine Aschbacher (beide ÖVP) am Freitag im Bundeskanzleramt in Wien.

„Solidarität unter allen Berufsgruppen ist das Gebot der Stunde. Jede Arbeitskraft, egal welche Qualifikation, wird benötigt. Über die Plattform des Landwirtschaftsministeriums und der Landwirtschafts-, sowie Wirtschaftskammern müssen wir versuchen, die entstehenden Engpässe abzufedern. Nur so können wir weiter Versorgungssicherheit garantieren“, richtet der Bauernbund einen Appell an die Bevölkerung, sich für Arbeiten zu melden.

Karten für fiktives Spiel

Vorwärts Steyr hat durch die Aussetzung der 2. Fußball-Liga wegen des Coronavirus große finanzielle Probleme. Im Kampf ums Überleben wollen auch die Fans einen Beitrag leisten, die innerhalb kürzester Zeit „Das Spiel des Jahres – Vorwärts beats Corona“ auf die Beine gestellt haben. Für die fiktive Partie werden Tickets um 12 Euro (Stehplatz), 19,19 Euro (Sitzplatz) und 49,50 Euro (VIP) verkauft.

Als Dank erhalten die Unterstützer immerhin ein Ticket. Der Traditionsclub lotet im Moment alle Möglichkeiten einer finanziellen Entlastung aus. Der Weg werde dabei an der Kurzarbeit nicht vorbeiführen, um die Liquidität des Vereins nicht zu gefährden, hieß es auf der Club-Homepage. Ein Einvernehmen mit den Mitarbeitern müsse allerdings noch hergestellt werden.