Es hätte eine erholsame Wanderung werden sollen. Der Mann aus St. Pölten machte gerade mit einer Gruppe des Rehazentrums ein kleine Wanderung, die direkt am Campingplatz in Bad Schallerbach vorbeiführte. Plötzlich stürmten laut Angaben der Polizei zwei Hunde von einem Wohnwagen durch eine Hecke auf den Niederösterreicher zu.
Einer der Hunde ist laut Polizei ein American Staffordshire Terrier. Das ist jene Rasse, die für den tödlichen Hundeangriff in Naarn im Oktober verantwortlich war. Bei dem zweiten Hund soll es sich um eine Französische Bulldogge handeln.
In Unterarm, Oberschenkel und Gesäß gebissen
Mehrmals biss zumindest einer der beiden Hunde den 57-Jährigen in den linken Unterarm, in den Oberschenkel und ins Gesäß. Dem Wohnwagenbesitzer, der zu dieser Zeit auf die Hunde aufpasste, gelang es schließlich, die aggressiven Tiere von dem Mann wegzuzerren. Seine 50-jährige Ehefrau – zu diesem Zeitpunkt die Hundehalterin – konnte die Hunde im Wohnwagen einsperren.
Der Mann wurde verletzt und erst in das Rehazentrum zurückgebracht und dort medizinisch versorgt, dann brachte das Rote Kreuz den Niederösterreicher in das Klinikum Wels. Nach ambulanter Behandlung konnte der Mann das Spital wieder verlassen. Laut Auskunft der Rehaklinik ist der Niederösterreicher dann Mittwochfrüh nach Hause gefahren.
Hundebesitzer aus Deutschland
Die Hundebesitzer stammen aus Deutschland, sie werden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Zudem wird der Vorfall von den oberösterreichischen Behörden an die deutschen gemeldet. Diese müssen über Sanktionen in punkto Hundehaltung entscheiden.
Leinen- und Maulkorbpflicht für diese Rasse ab September
Der zuständige Landesrat Michael Lindner (SPÖ) sagt auf ORF Anfrage: „Dieser Staffordshire Terrier wird eine der sechs speziellen Hunderassen sein, für die dann eine Leinen- und Maulkorbpflicht ab 1. September gelten wird.“ Ab dann werde es auch mehr Ausbildungsvorschriften und etwa Alltagstauglichkeitstest geben. Lindner gesteht jedoch ein, dass auch mit einem neuen, verschärften Hundehaltegesetz nicht jeder Vorfall verhindert werden könne. Ein Aufschnüren und Nachschärfen beim geplanten Gesetz sei aber nach diesem weiteren Fall nicht angedacht, vielmehr jedoch ein strengerer Vollzug ab Herbst.
ÖVP fordert mehr Tempo
Von der ÖVP kommt eine Forderung nach mehr Tempo. Es sei „höchste Zeit für strengere und praktikablere Lösungen“ und man fordert, dass der vorgelegte Zeitplan von Lindner eingehalten werde, ansonsten werde verlangt, dass die „Kampfhunde“ betreffende Regel vorgezogen werde, so ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel in einer Reaktion auf ORF OÖ-Anfrage. Demnach sei wäre es dann nicht mehr erlaubt, mehr als einen Hund dieser bestimmten Rassen mit sich zu führen.