Probebohrungen in Molln sind jetzt im Gange
Christina Sonntag/ORF
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Wirtschaft

Probebohrungen in Molln gestartet

Samstagvormittag sind in Molln (Bezirk Kirchdorf) im Nahbereich des Nationalparks Kalkalpen die von Umweltschützern bekämpften Probebohrungen nach fossilem Gas angelaufen. Proteste blieben aus.

Die ADX Vie GmbH – eine Tochterfirma des in Australien gelisteten Explorationsunternehmens ADX Energy – hatte Ende November für die bereits montanrechtlich genehmigte Explorationsbohrung grünes Licht von der Naturschutzabteilung des Landes erhalten.

Proteste zum Start der Bohrungen ausgeblieben

Trotz des großen Aufhebens im Vorfeld seitens aus Teilen der Anwohner und von Umweltschützern blieben in der Früh jegliche Proteste aus. „Ich weiß auch nicht, wann wieder was geplant ist“, teilte Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) mit. Seit den Demos prangten Protest-Plakate gut sichtbar neben der Gemeinde-Straße. Auch Beschwerden von Greenpeace, Umweltdachverband, Alpenverein und Naturschutzbund gegen den positiven Bescheid der Naturschutzbehörde beim Landesverwaltungsgericht konnten den Start nicht verhindern, da diese keine aufschiebende Wirkung besitzen.

Bohrungen werden mit Sensoren überwacht

Ab sofort wird 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche gebohrt. Bis in fast zwei Kilometer Tiefe. Das Bohrloch wird dabei im Sekundentakt mit Sensoren überwacht, um sofort feststellen zu können, wenn man auf Erdgas stößt – dabei geht es auch um die Sicherheit der Arbeiter, sagt Bohrmeister der Firma Red Drilling Services, Tobias Laufenböck. „Es handelt sich um eine Erkundungsbohrung und wir wissen im Grunde nicht wirklich, was auf uns zukommt. Wir sind aber auf alle Gegebenheiten vorbereitet und trainiert. Auf Sicherheit wird das Hauptaugenmerk gerichtet“, so Laufenböck.

Knapper Zeitrahmen für Bohrungen

Die Bohrungen und das Testen des Welchau-1-Bohrlochs sowie mögliche längerfristige Produktionstests müssten laut ADX bis Ende März 2024 abgeschlossen sein.

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Sollte bei der Probebohrung Erdgas in ausreichender Menge gefunden werden, braucht es eine neuerliche Bewilligung der Herstellungsbohrung. Das österreichisch-australische Unternehmen vermutet beim Bohrplatz Welchau 24 Mrd. Kubikmeter Erdgas, was einer Gesamtenergie von 270 TWh entspreche. Österreich benötige 96 TWh pro Jahr, so ADX. Wird nichts gefunden, muss der Bohrplatz komplett rückgebaut werden.