Zu der Verhandlung, die um 9.00 Uhr beginnen soll, wurden neben dem Projektwerber ADX Energy mehr als zehn Sachverständige geladen, ebenso die Bundesforste als Grundbesitzer, das Land Oberösterreich, die Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf und die Gemeinde Molln. Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) will dabei selbst die Bedenken der Gemeinde zur Sprache bringen.
Sorgen um Grundwasser und Erdbebensicherheit
So bestehe etwa die Gefahr, dass durch die Bohrung Grundwasser verschmutzt wird. Befürchtet wird auch, dass die Bohrtätigkeiten eine Erdbebebenzone unter Spannung setzen, die dort verläuft. Das sei geologisch bisher nicht abgeklärt worden, so Rußmann.
Die seit Bekanntwerden der Bohrpläne oft gestellte Frage, was ADX im Detail plant, soll ebenfalls beantwortet werden. Bekannt ist derzeit nur, dass ein mehr als 300 Meter tiefes Bohrloch für eine Probebohrung beantragt wurde. Offenbar soll damit zumindest teilweise geklärt werden, wie viel Erdgas unter dem Nationalpark-Gebiet schlummert. Möglicherweise liegt dort eines der größten Erdgasvorkommen in der Tiefe, das bisher in Österreich gefunden wurde – bis zu 22 Milliarden Kubikmeter Erdgas könnten dort zu fördern sein.
Kritik von Umwelt- und Naturschützern
Umwelt- und Naturschützer kritisieren, dass die mündliche Verhandlung am Mittwoch nicht öffentlich ist und sie keine Parteienstellung haben. Eine regionale Bürgerinitiative ist bereits mit einer Liste gefährdeter Arten gegen die Bohrpläne vorgegangen. Eine besonders seltene Art kommt ausgerechnet unweit der derzeit geplanten Bohrstelle vor, wo ihr einziger Fund österreichweit dokumentiert ist: Der rothalsige Düsterkäfer.