Blick auf Molln
Chronik

Bedrohte Tierarten sollen Gasbohrung verhindern

Bedrohte Tierarten könnten die geplante Gasbohrung in Molln verzögern oder gar verhindern. Das hofft eine regionale Bürgerinitiative, die jetzt mit einer Liste gefährdeter Arten gegen die Bohrpläne vorgeht.

Es ist eine Liste gefährdeter Arten, zu deren Schutz sich Österreich verpflichtet habe und die alle beim Nationalpark Kalkalpen vorkommen. Die Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal fordert, dass der Naturschutz und vor allem der Schutz dieser Arten vor die wirtschaftlichen Interessen gestellt wird. Eine besonders seltene Art kommt ausgerechnet unweit der derzeit geplanten Bohrstelle vor, wo ihr einziger Fund österreichweit dokumentiert ist: Der rothalsige Düsterkäfer.

Von Insekten bis Fledermausarten

Die Naturschützer haben noch weitere Tierarten zusammengetragen, von weiteren Insekten über den Luchs bis hin zu gefährdeten Fledermausarten. Es sind alles Arten, bei denen sich Österreich im Zuge einer EU-Richtlinie zum Schutz verpflichtet habe. Die Naturschützer haben ihre Liste an die zuständigen Stellen beim Land und beim Bund, sowie an die EU-Kommission geschickt. Vor allem aber der Rothalsige Düsterkäfer, der zu den seltensten Käferarten in Europa gehört, könnte der Gasbohrung beim Nationalpark Kalkalpen einen Strich durch die Rechnung machen, hoffen die Gegner des Projekts.

„Wir sind einfach der Meinung, dass diese Gasbohrung nur stattfinden darf, wenn diese Bohrung nachgewiesenermaßen keinen negativen Einfluss auf die von uns angeführten Schutzgüter hat. Wenn irgendeine Gefahr einer negativen Beeinflussung der österreichischen Populationen besteht, gehört diese Gasbohrung klar verhindert“, so Florian Kogseder von der Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal.

Prüfung fraglich

Die Naturschützer haben ihre Liste an die zuständigen Stellen beim Land und beim Bund, sowie an die EU-Kommission geschickt. Ob sie überhaupt eine Rolle spielt, wird sich laut Umweltanwaltschaft erst zeigen. Das sei nur dann der Fall, wenn das Land Oberösterreich entscheidet, dass eine Naturverträglichkeitsprüfung für die Gasbohrung erforderlich ist. Die Prüfung dazu laufe aktuell, parallel zur Prüfung der Montanbehörde des Finanzministerium, bei der entschieden wird, ob in Molln überhaupt nach Erdgas gebohrt werden darf.