Blick auf Molln
Umwelt

Offener Brief gegen Bohrung in Molln

Greenpeace, „Fridays for Future“ Austria und die Bürgerinitiative Pro-Natur Steyrtal haben am Freitag in einem offenen Brief an die Bundesregierung appelliert, die Gas-Aufsuchungsbohrung in der Nähe des Nationalparks Kalkalpen in Molln zu stoppen.

Das australisch-österreichische Unternehmen ADX reichte bei der zuständigen Montanbehörde im Finanzministerium einen Antrag um die Bewilligung einer Gas-Aufsuchungsbohrung in Molln ein. Eine Öl- und Gasförderung in Österreich laufe aber „jeglichen Klimaschutzbemühungen entgegen, denn sie zementiert einen fossilen und zukunftsfeindlichen Weg ein“, heißt es in dem Brief der NGOs.

Grafische Darstellung des Gasfelds in Molln Welchau
ADX Vie
Bei Molln wird ein großes Erdgasvorkommen vermutet

„Enorme Umweltzerstörung“ befürchtet

Zudem drohe durch das Projekt eine „enorme Umweltzerstörung“ in unmittelbarer Nachbarschaft des Naturschutzgebiets Jaidhaus und des Nationalparks Kalkalpen. Die Regierung werde daher aufgefordert, die Probebohrungen nicht zu bewilligen und „einen gesetzlichen Rahmen für den konsequenten Ausstieg aus Öl- und Gasgewinnung vorzulegen“.

Großes Erdgasvorkommen vermutet

Die österreichische Tochter des australischen Unternehmens ADX Energy, die ADX Vie, hält in Österreich Erdölfelder in Zistersdorf und Gaiselberg und bestritt zuletzt einen niedrigen einstelligen Anteil an der heimischen Ölförderung, hat aber auch mehrere Aufsuchungslizenzen für Gas, so auch in Molln. Dort will sie nun einen Schritt weiter gehen und eine Probebohrung machen. Ob und wie viel Gas man in Molln finden wird, ist noch völlig offen. Die Prognosen liegen laut Firma zwischen vier und 40 Mrd. Kubikmeter.