Irrsee in Oberösterreich
ORF.at/Kaja Stepien
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Wirtschaft

Keine Erdgasbohrung am Irrsee

Die Nachricht, dass am Irrsee nach Erdgas gebohrt werden soll, hat einigen Staub aufgewirbelt. Die österreichische Tochter des australischen Energieunternehmens ADX stellt aber jetzt eindeutig klar: Rund um den Irrsee wird vorerst einmal nicht gebohrt.

Zuletzt berichtete das Nachrichtenmagazin „profil“ von den Bohrplänen im Seengebiet. ADX Energy vermutet zwar ein Erdgasvorkommen im Gebiet des Irrsees, der CEO von ADX Energy in Österreich, Paul Fink, ließ den ORF Oberösterreich in einer schriftlichen Stellungnahme aber wissen, dass es die „Bohrpunkte in der Gegend um (aber nicht in!) Oberholz, Lichtenberg, Zell am Moos, Irrsdorf“ nicht ins konkrete Bohrportfolio geschafft hätten. Man habe dort um keinerlei Bohrgenehmigung angesucht und nicht einmal Grundstückseigner kontaktiert, ohne deren Zustimmung derartige Projekte auch nicht möglich wären. „Damit ist die Sache für uns zunächst einmal erledigt“, stellte Fink klar.

Bohrungen bei Molln und Bad Hall

ADX Energy habe aber vor, bei Molln nach Erdgas zu bohren und weitere Bohrungen in Anshof bei Bad Hall durchzuführen. Dort habe man ja bereits Erdgas fördern können. Für beide Bohrpunkte habe es bereits bzw. werde es umfangreiche Genehmigungsverfahren geben, erwartet man bei ADX.

Skepsis bei Bürgermeister und Umweltlandesrat

Bevor bekanntgeworden war, dass ADX derzeit keine Bohrungen im Gebiet vorhat, zeigte sich der Bürgermeister von Zell am Moos, Günther Pfarl (ÖVP), im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich skeptisch, was eine Bohrung nach Erdgas in seiner Gemeinde angeht. Er finde es zwar grundsätzlich gut, dass man Energie „im eigenen Land hat“. Nachdem das Gas nicht ganz so klimafreundlich ist, sollte man aber eher zu Alternativen greifen. Er könne nicht sagen, ob die Bewohner seiner Gemeinde für oder gegen Bohrungen sind, „das müsste man eruieren, wenn es wirklich so weit ist“.

Irrsee Luftaufnahme
fotokerschi.at
Rund um den Irrsee wird vorerst einmal nicht nach Erdgas gebohrt

Wenn schon, dann müsse jetzt gefördert werden, sagte Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich, „Mitte der 30er Jahre brauchen wir es nicht mehr, da sind wir schon viel zu weit bei der Energiewende“. Es dürften auch keine Umweltschäden durch die Förderung von Gas entstehen, und parallel dazu müsste der Ausbau der erneuerbaren Energien mit voller Kraft vorangetrieben werden.