Einkaufszentrum
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Wirtschaft

Verhaltener Ansturm auf Einkaufszentren

Nach sieben Wochen Sperre wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind am Samstag die Einkaufszentren wieder für Besucher geöffnet worden. Wie erwartet war der Ansturm eher verhalten.

Sicherheit wurde bei der Wiederöffnung groß geschrieben. Ohne Maske war kein Einkauf möglich, es gab Hygienestationen, wärmeempfindliche Kameras zum Messen der Körpertemperatur und genau festgelegte Besucherzahlen pro Geschäft. Diese Beschränkung führte vor manchen Geschäften doch zu langen Schlangen von Einkaufswilligen.

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Vor manchen Geschäften bildeten sich lange Schlangen von Einkaufswilligen

Viele Kunden kamen am Samstag aus einem ganz bestimmten Grund. Technische Geräte gingen während der Lock-Down-Zeit kaputt und mussten erneuert oder repariert werden. Mancher wollte sich auch zusätzlich zur wiedergewonnen Freiheit mit einem Neugerät selbst beschenken. Die Besucher würden diszipliniert verhalten, heißt es übereinstimmend aus den Geschäften. Bestätigung kam auch von Mitarbeitern beim Stand des Roten Kreuzes in der Paschinger PlusCity, bei dem man allgemeine Infos sowie Tipps für den Alltag einholen konnte.

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Ein Bild aus der PlusCity von Samstagmittag

Von den Geschäftsleuten waren zu hören, dass sie einfach nur froh seien, dass es endlich wieder losgeht. Auch wenn das Einkaufszentrum am ersten Tag nicht von Besuchern gestürmt worden war, geht der Eigentümer des Einkaufstempels, Ernst Kirchmayr, mittelfristig davon aus, dass die Besucherfrequenz und damit auch der Umsatz in den einzelnen Geschäften rasch wieder ansteigen wird.

Ausgebuchte Friseure

Kaum vor Kunden retten konnten sich allerdings die Friseurinnen und Friseure am ersten Tag. Manche Salons öffneten bereits schon früher, um möglichst viele Kundinnen und Kunden betreuen zu können.

Friseur Corona
Pressefoto Scharinger

Der Bedarf ist sogar so groß, dass man viel Glück braucht um rasch einen Termin zu bekommen. Einige Salons sind schon bis Mitte Juni ausgebucht.

Coronavirus: Zahlen und Fakten

Die Zahl der aktiv Erkrankten in Oberösterreich lag am Samstag (Stand 17.00 Uhr) bei 95, so der Report des Krisenstabes des Landes Oberösterreich. Am Freitag gab es noch 110 erkrankte Personen in Oberösterreich. 34 Covid-19-Patienten waren in Spitälern auf Normalstationen, acht auf Intensivstationen. 667 Personen befanden sich in Quarantäne. Seit Beginn der Krise wurden 2.256 Personen in Oberösterreich positiv auf das Coronavirus getestet. 57 Menschen starben an oder mit Covid-19.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

Experte vorsichtig optimistisch

Durchaus zufriedenstellend und äußerst positiv bewerten Experten derzeit die Tatsache, dass die Zahl der an Covid-19 erkrankten Oberösterreicher seit Tagen rückläufig ist. Laut dem Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums, Franz Harnoncourt, könne aber die Zahl der Infektionen schnell wieder ansteigen. Ob es wirklich zu einer zweiten Welle komme, sei seiner Meinung nach derzeit noch schwer abzuschätzen, aber gerade jetzt, wo Einschränkungen schrittweise aufgehoben werden, könnte der Trend leicht wieder kippen. Allein aufgrund der Tatsache, dass die Gesellschaft bereits den Umgang mit dem Virus erlernt habe, könnte eine zweite Welle schwächer ausfallen.

Positiv sei auch, so Harnoncourt, dass sich Behandlungsmethoden ständig verbessern würden. Mit einer Impfung sei jedoch frühestens im nächsten Jahr zu rechnen.