Bei einem Ehepaar, beide über 90 Jahre alt, klingelte es an der Tür – und schon waren die beiden mitten in einem Verkaufsgespräch. Ein Unbekannter bot eine Bettdecke zum stolzen Preis von 3.000 Euro an und behauptete angeblich noch dazu, dass die Decke den dementen Ehemann heilen könnte.
14-tägiges Rücktrittsrecht
Ein Kaufvertrag wurde unterzeichnet, Geld floss da aber noch keines. Der Sohn des Ehepaars wandte sich daraufhin an den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer, der ihm einen Musterbrief zur Verfügung stellte. Diesen schickt er gemeinsam mit der Decke an das Unternehmen, das Vertragspartner bei dem Verkauf ist, und verwies damit auf das 14-tägige Rücktrittsrecht. Das Unternehmen reagierte laut Arbeiterkammer zwar nicht auf das Rücktrittsschreiben, da aber noch kein Geld geflossen war, war das kein Problem.
Hätte das Unternehmen den Rücktritt nicht akzeptiert, wäre die Arbeiterkammer auch bereit gewesen, rechtliche Schritte zu setzen. AK-Präsident Andreas Stangl bezeichnet es als skandalös, wie manche Firmen versuchen würden, aus gesundheitlichen Beeinträchtigungen noch Kapital zu schlagen.