Brennender Kaminofen
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Chronik

CO-Gefahr durch Kaminofen und Dunstabzug

In Häusern, die über einen Kaminofen und eine Dunstabzugsanlage verfügen, lauert eine manchmal unterschätzte Gefahr. Durch den Betrieb des Dunstabzuges kann es zu einem Unterdruck kommen. Rauch und giftige Gase – darunter Kohlenmonoxid – können so aus dem Kaminofen in Wohnräume gezogen werden.

Daher sind seit dem Vorjahr Unterdruckmessungen gesetzlich vorgeschrieben, die von Rauchfangkehrern durchgeführt werden. Besteht eine Unterdruckgefahr, gibt es mechanische oder technische Lösungen, die dafür sorgen, dass genügend frische Luft in den Raum gelangt bzw. der Dunstabzug bei Unterdruck nicht funktioniert.

Vorbeugende Maßnahmen und gesetzliche Vorschriften

Zu den Maßnahmen gehören das Entfernen von Fensterdichtungen, der Einbau von Dauerlüftern im Fensterrahmen, Fensterkontaktschaltern oder Zugluftklappen. Gerhard Hofer, Landesinnungsmeister der Rauchfangkehrer, weist darauf hin, dass nicht nur der Dunstabzug eine potenzielle Gefahrenquelle ist. Auch durch WC-Lüfter, Badlüfter und Abluftwäschetrockner könne das Problem entstehen. Es gehe nicht nur um den Aufstellraum der Feuerstätte, sondern um die gesamte Wohnung, so Hofer.

Rauch wird durch Unterdruck aus einem Kamin in den Wohnraum gezogen
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Rauch wird durch den Unterdruck in den Wohnraum gezogen

Daher sind auch CO-Melder sinnvoll und bei bestimmten Gegebenheiten gesetzlich vorgeschrieben. Ein weiterer Schutz kann ein Unterdruckwächter sein, der bei Bedarf den Dunstabzug abschaltet und damit das Entstehen von Unterdruck verhindert.

Kohlenmonoxid: Geruchlose und unsichtbare Gefahr

200 Menschen erleiden laut Kuratorium für Verkehrssicherheit jedes Jahr in Österreich eine Kohlenmonoxidvergiftung. Mehr als ein Drittel in den Monaten, in denen besonders viel geheizt wird. Das Gas ist hochgiftig, jedoch auch unsichtbar und geruchlos. Eine höhere Konzentration des Gases führt zu Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zum Tod. Aber auch eine geringere Dosis über einen längeren Zeitraum kann bereits zu Gedächtnis- und Bewegungsstörungen führen.