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Steyr Automotive bestätigt Jobabbau

Steyr Automotive hat am Donnerstag einen weiteren Jobabbau bestätigt. Die notwendige Anpassung der Kostenstruktur zwinge das Unternehmen auch zu einer Reduzierung des Beschäftigtenstandes, insbesondere im Bereich der Angestellten, so Steyr Automotive gegenüber der APA.

Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraussichtlich gehen müssen, wurde nicht gesagt.

Bei einer Betriebsversammlung zu Beginn dieser Woche sei der drohende Verlust von Jobs das Thema gewesen, sagte Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der GPA in Oberösterreich: „Über den Betriebsrat haben wir erfahren, dass Kündigungen ins Haus stehen und dass das Frühwarnsystem beim Arbeitsmarktservice ausgelöst worden ist.“ Um wie viele Jobs es genau gehe, könne er nicht sagen – die Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) seien ihm noch unbekannt.

Bereits Gespräche mit Betroffenen

Es werden im Unternehmen aber laut Gerstmayer bereits Gespräche mit betroffenen Beschäftigten geführt, in denen ihnen gesagt wird, dass sie ihren Job verlieren würden.

Erst im September war bekanntgeworden, dass Steyr Automotive 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet hatte. Von Steyr Automotive lag vorerst auf Nachfrage des ORF OÖ keine Stellungnahme vor.

Von MAN zu Steyr Automotive

Der österreichische Investor Siegfried Wolf hatte das damalige MAN-Werk im Juli 2021 übernommen. Aus MAN wurde Steyr Automotive. Unter den 1.900 Personen seien vorerst keine Kündigungen notwendig gewesen, rund drei Viertel der Mitarbeiter hätten den Vertrag zum Verbleib unterschrieben, ein Viertel hätte sich hingegen für eine Variante des Sozialplans entschieden. Das Unternehmen startete nach der Übernahme mit Kurzarbeit, Grund war ein weltweiter Mangel an Halbleitern.

Im September kündigte das schwedische Elektro-Lkw-Start-up Volta Trucks an, seine ersten Lkws bei Steyr Automotive fertigen zu lassen. Im März 2022 stellt Steyr Automotive vorübergehend seine gesamte Produktion ein. Hintergrund seien Lieferschwierigkeiten bei Kabelbäumen aus der Ukraine, so das Unternehmen.

Wegen der Sanktionen gegen Russland setzte Steyr Automotive im März 2022 seine Kooperation mit dem russischen Automotive-Unternehmen GAZ des russischen Oligarchen Oleg Deripaska aus. Im Juli 2022 teilte das Unternehmen mit, die Kooperation mit GAZ vollständig zu beenden. Im März des heurigen Jahres teilte Steyr Automotive mit, 70 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet zu haben. Im September wurden weitere 260 Mitarbeiter beim Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet, das sei „eine Vorsichtsmaßnahme“, so das Unternehmen. Im Oktober meldete das schwedische Elektro-Lkw-Start-up Volta Truck Insolvenz an, es ist der Hauptkunde von Steyr Automotive.