ABD0047_20220202 – LINZ – …STERREICH: ZU APA0187 VOM 2.2.2022 – Der Klubvorsitzende der SP… Oberšsterreich – Michael Lindner wŠhrend einer Pressekonferenz am Mittwoch, 2. Februar 2022, in Linz. Klubobmann Lindner Ÿbernimmt ab Montag geschŠftsfŸhrend  die SP… O…. – FOTO: APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
Politik

Datenbank für Haustiere geplant

Am Mittwoch haben sich Tierschutzreferenten aus den Bundeländern in Kärnten getroffen, um das Thema Hundehaltung zu diskutieren. Das Treffen stand auch im Zeichen der tödlichen Hundeattacke auf eine 60-jährige Frau in Naarn (Bezirk Perg) vor rund drei Wochen.

In etlichen Punkten bestand aber dann doch Uneinigkeit, sagte Tierschutzlandesrat Michael Lindner von der SPÖ im Gespräch mit dem ORF OÖ. Eine eigene Datenbank für Heimtiere soll laut Lindner kommen. Informationen über auffällige Hunde sollen darin etwa bundesländerübergreifend geteilt werden können. Dazu sollen „alle Feststellungen und Maßnahmen, die von einer Behörde zu einem Hund gemacht werden, in der Datenbank aufgenommen werden“, hieß es in einer Aussendung.

Beschluss zu Tierhalteverbot

Weiters wurde ein Beschluss zu einem Tierhalteverbot gefasst. Derzeit kann erst nach rechtskräftiger Verurteilung ein Tierhalteverbot ausgesprochen werden – nun soll das Ministerium prüfen, auch dann ein befristetes Tierhaltungsverbot auszusprechen, wenn noch keine rechtskräftige Verurteilung des Tierhalters vorliegt.

Sachkundenachweis vor Anschaffung des Tieres

Diskutiert wurde auch über einen Sachkundenachweis und die Möglichkeit, dass dieser vor der Anschaffung von Hunden zu erbringen ist. Das zuständige Bundesministerium wurde aufgefordert, so eine Möglichkeit zu überprüfen. Details, wie etwa wie genau der Nachweis zu erbringen sei und welche Behörde zuständig sein soll, wurden noch nicht besprochen, teilte eine Sprecherin von Prettner mit. Außerdem soll geprüft werden, ob ein solcher Sachkundenachweis auch auf Reptilien und Amphibien ausgeweitet werden soll.

Qualzuchten bekämpfen

Auf Antrag Wiens wurde auch eine Möglichkeit beschlossen, um besser gegen Qualzuchten vorgehen zu können. Bei der Meldung der Zucht soll nicht nur wie bisher die Tierart (wie Hund), sondern auch die Rasse bekanntgegeben werden. Wenn die Zucht einer Rasse bekannt ist, bei der häufig Qualzuchtmerkmale auftreten, könnten die Behörden schneller einschreiten, so die Begründung. Außerdem sollen alle neu gemeldeten Hunde- und Katzenzuchten innerhalb von sechs Monaten durch die Behörden kontrolliert werden müssen.

Gesundheitsminister nicht anwesend

Tierschutzreferent Michael Lindner (SPÖ) zeigte sich unter anderem enttäuscht darüber, dass Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen nicht zu dem Treffen erschienen ist. Es hätten auch bundesweite Hundehaltungsregeln diskutiert werden können, so Lindner.

ÖVP fordert Leinen-und Maulkorbpflicht für Kampfhunde

Enttäuscht zeigen sich auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger und ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel vom Ergebnis der Gespräche der Landestierschutzreferenten: „Die besprochenen Einschränkungen bei der Ausbildung von Hunden sind wichtig, können aber nur ein erster Schritt sein. Sie fordern eine Maulkorb-und Leinenpflicht für Kampfhunde im öffentlichen Raum. Als Basis für diese Regelung sollten „gefährliche Hundearten“ künftig bewertet und in Kategorien eingeteilt werden.
Die NEOS haben im Nationalrat bereits einen Antrag für einen österreichweiten, rasseunabhängigen Hundeführerschein eingebracht.

Arbeitsgruppe evaluiert Tierschutzgesetz

Die private Schutzhundeausbildung lehne Lindner weiter ab. Er erwarte sich eine einheitliche Lösung: bundesweit müsse man im Tierschutzgesetz nachschärfen – eine Arbeitsgruppe in Oberösterreich würde sich dieses Gesetz nun näher ansehen und feststellen, wo gegebenenfalls nachgeschärft werden muss. So Tierschutzreferent Michael Lindner (SPÖ).

Mehr dazu in: Tierschutz beschäftigt sich mit Hunden