Herbst, Hunde, Menschen, Wien
ORF.at/Dominique Hammer
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Politik

Lindner lässt sich bei Hundehaltegesetz nicht drängen

Nach der tödlichen Hundeattacke in Naarn (Bezirk Perg) sind rasch Rufe nach Verboten für gewisse Hunderassen oder zumindest einer Änderung des Hundehaltegesetzes laut geworden. Der zuständige SPÖ-Landesrat Michael Lindner betont, dass an einer Gesetzesnovelle gearbeitet wird.

Lindner habe den Auftrag zur Evaluierung und nachfolgenden Nachschärfung des Gesetzes gleich am Tag nach dem Unglück gegeben. Vorschläge würden aktuell ausgearbeitet werden. Er betont in diesem Zusammenhang jedoch, „dass der wirklich überwiegende Großteil der Hundehalter in Oberösterreich sehr vernünftig mit den Tieren umgeht und sich auch an die Regeln und Maßgaben hält“.

Bei Rassen unterscheiden und Praxistest

Es werde unterschiedlich strenge Regeln für die Hunderassen vom „Chihuahua bis zum American Stafford Terrier“ geben müssen, so Lindner weiter. Hierzu werden Kriterien entwickelt, um etwa bei der Ausbildung und bei der Maulkorbpflicht entsprechend zu unterscheiden. Lindner spricht sich außerdem für einen Praxistest aus, der zeigen soll, ob „die Hundehalter in der Lage sind, ihre Tiere zu führen und sie im Griff haben“. Auf konkrete Änderungen im Hundehaltegesetz wollte sich Lindner noch nicht festlegen.

Landesparteitagtag SPÖ OÖ
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Michael Lindner (SPÖ) wünscht sich Praxistests

ÖVP drängte auf mehr Tempo

Zwischen SPÖ und ÖVP ist es in der vergangenen Woche zu Auseinandersetzungen über die Novelle gekommen. ÖVP-Vertreter haben von Lindner mehr Tempo bei der Schaffung des neuen Gesetzes gefordert. Lindner will sich aber nicht drängen lassen, sondern „ein Gesetz auf den Tisch legen, das greift und hält“. Er wolle mit dem neuen Gesetz den Schutz der Bevölkerung garantieren, aber Hundehalterinnen und -halter damit nicht kriminalisieren.

Lindner sieht Rauch in Pflicht für bundesweite Richtlinien

In allen neun Bundesländern gibt es ein eigenes Hundehaltegesetz. Bei Lindner stößt diese Regelung auf wenig Verständnis. Er sieht dabei aber Minister Johannes Rauch (Grüne) in der Pflicht, Verhandlungen dazu aufzunehmen.