Obwohl von der Bergrettung immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass Berg- oder Klettertouren im Hochsommer möglichst früh angegangen werden sollen, machten sich der 57-Jährige und die 46-Jährige erst gegen 14.30 Uhr in St. Lorenz auf den Weg. Weil für den Klettersteig auf die Drachenwand eine Zeit von etwa zweieinhalb Stunden angegeben wird, gingen die beiden wohl davon aus, dass sie noch ausreichend Zeit hätten. Die Frau kam laut Polizei aber nur sehr langsam voran und musste mehrmals eine Pause einlegen.
Abstieg ohne Stirnlampen
Gegen 20.00 Uhr, also nach etwa fünfeinhalb Stunden, hatten es die Kletterer dann doch bis zum Gipfel der Drachenwand geschafft. Für den Abstieg wählten sie den sogenannten Hirschsteig, aber auch dort kamen sie wegen der hereinbrechenden Dunkelheit nur langsam voran. Stirnlampen hatten die Urlauber aus Deutschland nicht dabei.
Zwei Rettungseinsätze im Hirschsteig
Gegen 21.10 Uhr waren sie zwischen den Wegpunkten „Rache des Drachen“ und „Hildes Rast“ angekommen, wegen der Dunkelheit wollte die Frau das Risiko des weiteren Abstiegs aber nicht mehr eingehen. Die Bergrettung wurde gerufen und weil die Mitglieder des BRD Mondseeland wegen eines vorangegangenen Einsatzes – ein 34-jähriger Pole war am Nachmittag im Hirschsteig 20 Meter abgestürzt und musste gerettet werden – noch in der Ortsstelle waren, stiegen diese sofort auf. Die beiden Urlauber konnten gegen 23.25 Uhr sicher ins Tal zurückgebracht werden.