Captive female and kitten Eurasian Lynx, Norway
Staffan Widstrand/WWF
Staffan Widstrand/WWF
Chronik

Probleme bei Wiederansiedlung der Luchse

Die Wiederansiedlung der Luchse im Nationalpark Kalkalpen steht erneut auf der Kippe. Nach mehreren Fehlschlägen mit illegalen Abschüssen und einem zeugungsunfähigen Männchen soll nun ein junges Luchsweibchen aus den Karpaten hinzukommen. Bisher konnte aber noch keines gefangen werden.

Seit Jahren gibt es beim Luchsprojekt im Nationalpark Schwierigkeiten. Insgesamt zehn Luchse gelten seit 2014 als tot oder verschollen. Jetzt ist eines der letzten noch fruchtbaren Luchsweibchen verschwunden.

Aira seit fast einem Jahr verschwunden

Aira wurde 2017 freigelassen und gilt seit September des Vorjahres als verschollen. Auf ihr ruhten alle Hoffnungen des Nationalparks. Denn die schon etwas ältere Luchskatze hat sich in der Vergangenheit in jenem Bereich des Nationalparks aufgehalten, in dem auch das einzige zeugungsfähige Männchen, Luchs Norik, regelmäßig unterwegs sein soll.

Luchs soll diesmal aus Karpaten kommen

Für das verschwundene Weibchen soll es laut Josef Forstinger, dem Direktor des Nationalparks Kalkalpen, in Abstimmung mit der Jägerschaft Ersatz geben. Nach mehreren Luchsen aus der Schweiz soll der Luchs diesmal aus den Karpaten kommen. Allerdings sei dort derzeit kein Luchsweibchen verfügbar, so Forstinger. Denn die Weibchen müssen derzeit ihre Jungen versorgen.

Nur mehr fünf Luchse im Nationalpark

Erst in einigen Monaten könne man versuchen, ein Weibchen zu fangen und im Nationalpark auszusetzen. Damit läuft dem Luchsprojekt aber die Zeit davon. Laut Experten seien für eine gesunde Population 20 bis 30 Tiere notwendig. Im Nationalpark soll es derzeit nur mehr fünf geben. Und das ist für eine gesunde, überlebensfähige Luchstruppe zu wenig.