Hitlers Geburtshaus in Braunau
APA/Manfred Fesl
APA/Manfred Fesl
Politik

Erneut Kritik an Hitlerhaus-Plänen

In Sachen Hitlerhaus in Braunau regt sich erneut Widerstand gegen die Pläne, die Polizei darin unterzubringen. Das Haus soll in den kommenden Jahren umgebaut und von der historischen Belastung befreit werden, so der Plan des Innenministeriums. Eine Initiative fordert in der ORF-Sendung „Thema“ erneut, die Pläne zu überdenken.

Eigentlich ist schon längst alles beschlossene Sache. Die Polizei soll ins bis dahin umgebaute Haus in Braunau einziehen, das hat der damalige Innenminister Karl Nehammer von der ÖVP im Juni 2020 verkündet. 2026 soll es so weit sein. Doch bis jetzt steht das Geburtshaus Adolf Hitlers nach wie vor.

Baukosten stark gestiegen

Bewegung kam bisher nur in die Baukosten, die ursprünglich mit fünf Millionen Euro veranschlagt waren, mittlerweile sind sie auf 20 Millionen angesteigen. Die Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ fordert jetzt, die Pläne nochmals zu überdenken, sagt Sprecher Reinhold Klika. „Die Verbindung mit Adolf Hitler wird immer vorhanden sein, und da ist eben die Frage, versuche ich das auszulöschen, oder versuche ich offensiv und positiv damit umzugehen, und das wäre eben unsere Meinung“, so Klika.

Hitlerhaus Braunau – was nun?

Abreißen, meint jeder Vierte in einer Befragung. Die Republik Österreich, der Hitlers Geburtshaus gehört, möchte darin die Polizei unterbringen. Das kritisieren Bürgerinnen und Bürger Braunaus, aber auch Historiker und Nachkommen jüdischer Opfer teilweise mit scharfen Worten.

„Stätte für Frieden und Toleranz“

Eine Umfrage habe ergeben, dass nur wenige den Plan einer Polizeistation unterstützen. Eveline Doll von der Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ fordert eine anderweitige Nutzung des Gebäudes. „Zum Beispiel eine Stätte, wo junge Menschen für Frieden, Freiheit, Demokratie, Toleranz und gegenseitige Achtsamkeit sensibilisiert werden oder zu diesen Themen arbeiten“, so Doll. Am 26. Mai soll es dazu eine öffentliche Podiumsdiskussion geben.