Ortstafel von Braunau am Inn
ORF.at/Dominique Hammer
ORF.at/Dominique Hammer
Coronavirus

Bilanz über Ausreisekontrollen

Um Mitternacht sind die für den Bezirk Braunau verhängten Ausreisekontrollen zu Ende gegangen. Die Behörde zieht eine positive Bilanz. Währenddessen steigt die Inzididenz im Bezirk immer weiter – derzeit liegt sie bei 355.

Erleichtert zeigt sich Bezirkshauptmann Gerald Kronberger im Gespräch mit Radio Oberösterreich. Nach zehn Tagen konnten die „sehr personalintensiven“ Ausreisekontrollen im Bezirk Braunau wieder beendet werden. Nötig dafür war eine Durchimpfungsrate von mehr als 50 Prozent, die bereits am Wochenende erreicht wurde und eine sieben-Tage-Inzidenz von unter 300, die für Braunau Dienstagnachmittag ausgewiesen wurde. Für den Bezirk waren es bereits die zweiten Ausreisekontrollen in dieser Pandemie.

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In Summe wurden in diesen zehn Tagen rund 14.000 Menschen an den Aus- und Einfahrten des Bezirkes angehalten und nach ihrem 3-G-Nachweis gefragt. Etwa 20 bis 40 Kontrollierte täglich konnten keinen vorweisen und mussten umdrehen, so Kronberger. Unter ihnen seien auch einige wenige Unbelehrbare gewesen. Konkret haben sich demnach fünf Lenkerinnen und Lenker geweigert eine Teststraße aufzusuchen. Sie seien nach der Kontrolle durch die Polizei einfach weitergefahren ohne umzudrehen. Sie erwarte eine Strafe von mindestens 300 Euro.

Zahllose Anrufe

Auch wenn die Kontrollen beendet seien, werde man weiter um jede Impfung kämpfen, sagt Kronberger mit Verweis auf die weiterhin niedrige Durchimpfungsrate von 50,3 Prozent. Damit ist der Bezirk Braunau weiterhin oberösterreichisches Schlusslicht. Die Impfangebote werden deshalb auch aufrecht erhalten, so der Bezirkshauptmann, der sich bei seinem Team bedankt. Täglich seien auf der Behörde tausende Anrufe zu den Kontrollen eingegangen, die zu bewältigen gewesen seien.

Inzidenz von 355 im Bezirk Ried

Während im Bezirk Braunau die Kontrollen vorbei sind, spitzt sich die Lage im Nachbarbezirk Ried zu. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 355 hat der Bezirk den höchsten Wert in Oberösterreich. Auslöser sind laut einer Analyse der Gesundheitsbehörde viele kleinere Cluster. Bei der überwiegenden Mehrheit sei die Ursache das familiäre Umfeld oder Veranstaltungen, es gebe aber auch einen Dominoeffekt durch die vielen Aus- und Einreisetests zum Bezirk Braunau, schildert die Rieder Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer. Durch die vermehrten Testungen bei der Ein- und Ausreise aus dem Bezirk sei auch vermehrt getestet worden, so Weidenholzer im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich. Zugute kommt dem Bezirk Ried trotz der hohen Inzidenz sicherlich die Impfquote von 57 Prozent.