Die Regierung hat für die Wiedereröffnung von Gastronomie und Schulen einen neuen Stichtag genannt. Die Gastronomie soll Mitte Mai wieder in den Normalbetrieb übergehen, allerdings mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Ebenso sollen Schulen ab diesem Zeitpunkt „schrittweise“ wieder geöffnet werden. Das sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz – mehr dazu in 15. Mai als neuer Stichtag (news.ORF.at).
Linz: Regelschulbetrieb an Pflichtschulen ab 18. Mai
Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ist die angekündigte stufenweise Öffnung zu wenig. Er will am Montag, 18. Mai, mit dem regulären Unterricht in den Volks- und Neuen Mittelschulen starten. Das „Aussperren“ der Kinder bezeichnet er als Riesenfehler und eine Verschärfung der sozialen Ungerechtigkeit. Die Stadt Linz als Erhalter der Pflichtschulen sieht Luger in der Lage, einen gefahrlosen Lehrbetrieb zu gewährleisten. Das funktioniere schon derzeit bei den Betreuungseinrichtungen.
Besuchsverbote in Heimen als Diskussionsthema
In einer Videokonferenz mit allen Sozialreferenten der einzelnen Bundesländer wurde das Problem der Besuchsverbote diskutiert. Oberösterreichs Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) hatte zum Beispiel bereits im Vorfeld eine Lockerung des Besuchsverbots beim Krisenstab des Landes beantragt. Dieser Wunsch war aber abgelehnt worden, weil man auf einheitliche Vorgaben des Bundes warten wollte.
Spezielle Besuchsräume oder Begegnungszonen
Laut Gerstorfer wurden in der Videokonferenz unterschiedliche Lösungen besprochen – so zum Beispiel spezielle Besuchsräume, wie sie etwa in Salzburg bereits eingerichtet werden oder Begegnungszonen im Freien. Spätestens bis zum Muttertag am 10. Mai soll laut Gerstorfer eine Lösung gefunden worden sein, die sowohl die Risikogruppe ältere Menschen weiterhin schützt, aber auch deren soziale Isolation beendet.
Definition von „Risikogruppen“ fertig
Am Dienstag haben Regierung und Sozialpartner erstmals detailliert zu den Risikogruppen informiert. Etwa 90.000 Personen zählten aus jetziger Sicht zu diesem besonders schützenswerten Kreis, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Sie würden per Post kontaktiert werden, ein anschließender Besuch beim Arzt bzw. bei der Ärztin werde die genaue Schutzerfordernis ergeben. In der Folge könnten Atteste ausgestellt werden – mehr dazu in Details zu Vorgehen bei Risikogruppen (news.ORF.at).
46 Covid-19-Tote in Oberösterreich
Nach einem neuen Sterbefall stieg die Anzahl der Toten mit dem Coronavirus in Oberösterreich am Dienstag auf 46. Ein 78-jähriger Mann aus dem Bezirk Linz-Land verstarb im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz. Im Vergleich zum Vortag ging die Zahl der Intensivpatienten um drei auf 30 nach oben.
Mehr Infizierte in Alten- und Pflegeheimen
Auch in den Alters- und Pflegeheimen gab es am Dienstag wieder etwas mehr infizierte Bewohner. Der Krisenstab des Landes meldete 44 Fälle, am Montag waren es 38. Generell ist die Zahl der Erkrankten aber in Oberösterreich weiter rückläufig.
Insgesamt hält der Abwärtstrend bei den Erkrankten in Oberösterreich weiter an. Am Dienstag (Stand 17.00 Uhr) waren 253 Personen an Covid-19 erkrankt, 60 wurden in Normalstationen und 30 in Intensivstationen der Spitäler behandelt, 1.806 standen unter Quarantäne. Insgesamt wurden in Oberösterreich bisher 2.213 Personen positiv getestet.
Bundesweite Zahlen des Ministeriums
Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:
- Amtliches Dashboard COVID19 (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
Statistik Austria: Deutlich mehr Todesfälle
Statistik Austria: Deutlich mehr Todesfälle
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl der Todesfälle in Österreich in die Höhe geschnellt. Laut Statistik Austria lag etwa die Zahl der wöchentlichen Sterbefälle in der ersten April-Woche rund 13 Prozent über dem durchschnittlichen Wert der Jahre 2016 bis 2019 – mehr dazu in Statistik Austria: Deutlich mehr Todesfälle (science.ORF.at).
Langsames Hochfahren der Spitäler geplant
Das vom Gesundheitsministerium angesetzte „Hochfahren“ der Spitäler und der Arztpraxen wird in Oberösterreich nicht unproblematisch gesehen. Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) will es schrittweise angehen. Facharztpraxen sollen wieder öffnen – mehr dazu in Langsames Hochfahren der Spitäler geplant (ooe.ORF.at)