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Coronavirus

Erstmals mehr Genesene als Erkrankte

In Oberösterreich ist am Donnerstag die Zahl der aktuell an Covid-19-Erkrankten seit mehr als zehn Tagen unter 1.000 gelegen. Die Zahl der Genesenen ist erstmals höher als jene der aktuell Erkrankten.

Mittlerweile (Stand Donnerstag, 17.00 Uhr) gelten 1.097 Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen als genesen. 954 Menschen waren demnach aktuell erkrankt, am Mittwoch waren es noch mehr als 1.000 Personen. 2.080 wurden in Oberösterreich bisher positiv getestet. 4.284 befinden sich in Quarantäne. Die Anzahl der Patienten, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, ist nach einem Tag ohne neue Meldungen von 28 auf 29 gestiegen. Bei dem Toten handelt es sich um einen 73-jährigen Linzer mit Vorerkrankungen. 117 Personen befinden sich im Krankenhaus, 29 auf Intensivstationen.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Tablets für Altenheime

Die 133 Alters- und Pflegeheime erhalten Tablets, damit die Bewohner zumindest per Video ihre Angehörigen einmal wieder zu Gesicht bekommen. Seit knapp einem Monat gilt das Besuchsverbot in den Heimen, was für die Betroffenen eine große Belastung sei, hieß es am Donnerstag vom Land Oberösterreich.

„Gerade zur Osterzeit sind wir daran gewöhnt, mit unseren Liebsten zu feiern. Wir wollen den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern und ihren Familien zumindest ein virtuelles Treffen ermöglichen“, meinten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) sowie Sozial-Landesrätin Brigit Gerstorfer (SPÖ). Sehr gute Erfahrungen mit dieser Art der Kommunikation wurden bereits in einem Welser Altenheim gemacht. Mehr in Altenheim bekommt Tablets (ooe.ORF.at).

Laptops für Schüler und Schülerinnen

Man will nun auch das Problem mit für Lehrer unerreichbare Schüler angehen, indem man Notebooks und Tablets verleiht. Das gaben Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) und Bildungsminister Heinz Faßmann am Donnerstagvormittag bekannt. Beim E-Learning waren vor den Osterferien etwa 6 bis 6,8 Prozent der 6- bis 14-Jährigen nicht erreicht worden. Manchmal liege das auch an fehlenden Geräten. Bundesschulen sollen Notebooks und Tablets erhalten, also AHS Unter- und Oberstufen sowie Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen. Man rechne mit 12.000 Schülern österreichweit, die ein Tablet oder ein Notebook bekommen.

„Corona-Familienhärtefonds“ und Schulsozialpaket

Die Regierung setzte einen „Corona-Familienhärtefonds“ auf und ein Schulsozialpaket. Darin enthalten sind Gelder für Familien, für Stornokosten von Schulveranstaltungen und eben die Bereitstellung von Geräten für „Distance Learning“ – mehr dazu in Einmalzahlungen für betroffene Familien (ORF.at)

Lob und Kritik am Hilfspaket des Landes

Die Arbeiterkammer (AK) begrüßt das angekündigte 580 Millionen Euro schwere Hilfspaket des Landes. Bei der Gewichtung sieht AK-Präsident Johann Kalliauer allerdings eine Schieflage. Nur 1,2 % dieser Summe seien direkt für Arbeitnehmer vorgesehen. Hier brauche es mehr Geld, etwa für den Ausbau von Arbeitsstiftungen. Damit könnte den mehr als 66.000 Arbeitslosen im Land eine bessere Perspektive geboten werden. Weiters fordert Kalliauer das Land auf, einen Beirat einzurichten, in dem alle im Landtag vertretenen Parteien und die Sozialpartner gemeinsam über die Vergabe der Mittel entscheiden – so wie das auf Bundesebene bereits der Fall sei.

Bei Kulturtreibenden stößt das Paket auf ein erstes positives Echo. Die Kulturplattform Oberösterreich begrüßt den Härtefonds des Landes, der für die Bereiche Sport und Kultur mit fünf Millionen Euro dotiert ist. Immerhin sei allein bei den oberösterreichischen Kulturvereinen bis Juni ein Schaden von mehr als 2,1 Millionen Euro zu befürchten, jedem dritten Kulturverein drohe die Insolvenz. Die Kulturplattform fordert daher noch ein spezielles Kultur-Konjunkturpaket.

34 Stationen in Spitälern reserviert

Derzeit werden 34 Stationen bzw. Abteilungen in den 15 oberösterreichischen Spitälern vorgehalten, um Räumlichkeiten zu haben, wenn die Zahl der Covid-19-Patienten ansteigt. 6,2 Prozent der knapp 27.000 Krankenhausmitarbeiter fallen zurzeit krankheitsbedingt (alle Erkrankungen, inklusive Covid-19-Erkrankte bzw. positiv Getestete und in Quarantäne befindliche Kontaktpersonen) aus.

Erkrankung bei Reisegruppe

Die Reisegruppe war, wie am Donnerstag bekannt wurde, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf der Innkreisautobahn (A8) von Deutschland in Fahrtrichtung Niederösterreich unterwegs, als sie anhalten musste und medizinische Hilfe brauchten. Die Rettungskräfte stellten bei zwei Personen starke Covid-19-Symptome fest. Die Patienten wurden ins Krankenhaus Ried gebracht und weitere fünf Personen abgesondert.

Tests für die ganze Reisegruppe

Beide Personen, die ins Spital gebracht worden waren, wurden am Mittwoch positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet. Daraufhin sei auch die Testung der weiteren Reisenden veranlasst worden, hieß es in einer Aussendung des Landes. Die Testungen der restlichen fünf Rumänen verliefen vorerst negativ. Sie wurden im Landesbildungszentrum Zell an der Pram (Bezirk Schärding) für 14 Tage auf Anordnung der Behörde gesondert untergebracht und werden vom Roten Kreuz betreut.