Polizeibeamte auf Gehweg am Donaukanal
APA/Herbert P. Oczeret
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Coronavirus

Ausgangsbeschränkungen bis Ende April

Mit dem Oster-Erlass hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu Beginn des Wochenendes bei vielen für Verwirrung ausgelöst – dürften nun Verwandte besucht werden? Die Bundesregierung hat am Montag festgestellt, dass die Ausgangsbeschränkungen bis Ende April aufrecht bleiben.

Laut dem Oster-Erlass von Anschober am Samstag soll es keine Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen in einem Raum geben, außer sie leben im selben Haushalt. Größere Feiern fallen damit aus, doch die Österreicher fragten sich: Ist Besuch nun prinzipiell erlaubt oder nicht? Am Montag gab die Bundesregierung dazu Aufklärung: Die Ausgangsbeschränkungen, wie sie derzeit gelten, werden bis Ende April verlängert. Dazu wurden einige Erleichterungen für den Handel bekannt gegeben.

Pressekonferenz: Aktuelles zur Coronakrise

Kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte sollen am 14. April wieder öffnen, am 2. Mai auch größere. Gastronomie und Hotels sollen bis mindestens Mitte Mai geschlossen bleiben, auch Unterricht soll bis dahin zuhause stattfinden. Ob diese Pläne halten, werde man Ende April entscheiden, so Bundeskanzler Sebastian kurz (ÖVP). Die Matura und Lehrabschlussprüfungen sollen stattfinden. Bis Ende Juni werde es keine Veranstaltungen geben. Ab nächster Woche gelte Maskenpflicht im öffentlichen Raum – mehr dazu in Kleinere Geschäfte öffnen nach Ostern (news.ORF.at).

Experten warnen vor möglichem Rückschlag

Es sei erstaunlich, wie mit den Maßnahmen die Entwicklung der Covid-19-Fallzahlen gebremst wurde, nun müsse man aber aufpassen, dass es nicht zu einem „Rebound“, also Rückschlag, komme. Das war der Tenor eines Expertengesprächs der JKU am Montag – mehr dazu in Experten warnen vor möglichem Rückschlag (ooe.ORF.at).

XXXLutz: „Bevorzugung“ der Bau- und Gartenmärkte

Der Möbelkonzern XXXLutz mit Sitz in Wels ärgert sich über eine, wie es heißt, Bevorzugung der Bau- und Gartenmärkte. Diese dürfen voraussichtlich ab 14. April wieder aufsperren, der Möbelhandel erst ab 2. Mai. Auch kleine Küchen- oder Möbelstudios unter 400 Quadratmeter dürfen schon Mitte April aufmachen. XXXLutz-Sprecher und Marketing-Chef Thomas Saliger ärgert, dass ausgerechnet Bau- und Gartenmärkte früher aufsperren dürfen als der Möbelhandel. „Die Verkaufsflächen sind dort viel kleiner und die Kundenfrequenz höher“, so Saliger. Während ein durchschnittlicher XXXLutz zwischen 10.000 und 30.000 Quadratmeter habe und somit genügend Platz für Kunden, um sich nicht zu nahe zu kommen, seien Bau- und Gartenmärkte um ein Vielfaches kleiner. Es gibt durchaus Sortimentsüberschneidungen. Baumärkte verkaufen beispielsweise Gartenmöbel ebenso wie der Möbelhandel.

BMW: Werk Steyr ab 18. April wieder in Betrieb

BMW verlängert den Produktionsstopp in seinen Werken in Europa und Nordamerika bis Ende April. Das Motorenwerk in Steyr, das Motoren auch für China baut, soll nach derzeitigem Plan aber bereits am 18. April wieder in Betrieb gehen. Dort hatte man in der vorletzten Märzwoche beim Arbeitsmarktservice einen Kurzarbeitsantrag über drei Monate für alle Mitarbeiter im Produktionsumfeld, auch für Zeitarbeitskräfte, eingebracht.

Rotes Kreuz stellt mobile Intensiveinheiten

Schwer erkrankte Covid-19-Patienten, die beatmet werden müssen, können in Zukunft mit neu entwickelten Fahrzeugen des Roten Kreuzes transportiert werden. Diese sogenannten COVID-Intensivtransportfahrzeuge sind mit notwendigen Geräten ausgestattet, um eine intensivmedizinische Betreuung zu gewährleisten. Diese mobilen Intensiveinheiten für die Überstellung sind mit Notfallsanitätern besetzt. Das erste Covid-19-Intensivtransportfahrzeug steht in Steyr.

Erster Intensivtransporter des Roten Kreuzes
OÖRK/Silber
Um intensiv- und beatmungspflichtige Covid-19-Patienten zu verlegen, entwickelte das Rote Kreuz Intensivtransportfahrzeuge

Bis Freitag sollen an den Standorten Vöcklabruck, Traun und Linz weitere Fahrzeuge bereitstehen. Laut Rotem Kreuz sei es bei Bedarf möglich, solche Fahrzeuge flächendeckend einzusetzen. Diese Fahrzeuge seien als Ergänzung der bisherigen notärztlichen Versorgung in Oberösterreich zu sehen.

Getestete sind ungeduldig

Seit Beginn der Pandemie haben die Einsatzorganisationen vor allem bei den Coronavirus-Tests ständig dazugelernt und nachgebessert. Eher machtlos ist man aber gegen die Ungeduld. Der Leiter des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes in Oberösterreich, Markus Brunner, berichtet im Interview mit dem ORF Oberösterreich von Fällen, in denen sogar in dem Bauhof angerufen wurde, in dem ein Drive-In-Test durchgeführt wurde: „Das wird keinen Erfolg haben. Ganz im Gegenteil, es belastet die Mitarbeiter, die dort dieses Bereitschaftstelefon für andere Dienste brauchen.“

Test nur nach Anordnung

Die Standorte werden nicht bekannt gegeben, denn getestet wird nur nach Anordnung der Bezirkshauptmannschaft. 17 Drive-Ins betreibt das Rote Kreuz inzwischen – verteilt über ganz Oberösterreich. In diesen können zwischen 700 und 1.000 Tests jeden Tag gemacht werden. Ein weiterer Ausbau der Coronavirus-Drive-Ins ist momentan nicht geplant, so Brunner.

Personen mit Coronavirus-Symptomen können sich über die Gesundheitsnummer 1450 zum Test anmelden. Wenn eine Abtestung nötig ist, vergibt die Behörde eine Testnummer, mit der die Betroffenen dann zum Drive-In fahren. Getestet wird durchs Autofenster – für die nötigen Abstriche von Mund- und Nasenschleimhaut bleiben die Patienten in ihren Pkws sitzen.

1.971 Personen in Oberösterreich positiv getestet

1.971 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus wurden laut offizieller Angabe des Landes Oberösterreich bis Montag (Stand 17.00 Uhr) in Oberösterreich verzeichnet. 1.205 Personen waren zu diesem Zeitpunkt an Covid-19 erkrankt. 5.178 Menschen befanden sich in Quarantäne, 106 mussten in Krankenhäusern behandelt, zusätzliche 29 Menschen mussten auf der Intensivstation betreut werden. Laut Land OÖ gab es seit Beginn der Pandemie 23 Todesfälle in Oberösterreich.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den insgesamten Ansteckungen mit dem Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

Maskenpflicht im Supermarkt gilt

Seit Montag müssen alle in größeren Geschäften einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die meisten Supermärkte stellen die Masken derzeit gratis bereit, die Rewe-Gruppe verlangt einen Euro pro Maske. Die Beschaffung sei eine Herausforderung, heißt es aus der Branche – mehr dazu in Masken im Supermarkt nicht überall gratis (ooe.ORF.at).

Wie man eine Schutzmaske selbst herstellen kann

Einige Supermärkte haben bereits in den ersten Tagen ihre Vorräte an Schutzmasken verbraucht. Viele Menschen stellen sich die Frage, woher sie Masken bekommen können. Mit ein wenig handwerklichem Geschick (und einer Nähmaschine) können das aber viele zu Hause selbst tun. Die Anleitung kommt von Erni Schmidleitner, der Bezirksobfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel.

Mundschutzmaske selbst gemacht