Darstellung des Coronavirus
unsplash/Fusion Medical Animation
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Coronavirus

Erster Covid-19-Fall Oberösterreichs genesen

Am 5. März ist die erste Covid-19-Erkrankung bei einem Oberösterreicher bekannt geworden. Der 80-Jährige war in häuslicher Quarantäne und ist nun wieder genesen. Mitarbeiter in Gesundheits- und Pflegeberufen sollen eine steuerfreie Prämie bekommen

Der Puchenauer war mit einer organisierten Busreise auf Skiurlaub in Südtirol. Weil er nur leichte Krankheitssymptome zeigte, konnte er in häuslicher Pflege bleiben. Nun ist der Mann wieder genesen, die Isolierung wurde aufgehoben und er hat sich auch bei der Bezirkshauptmannschaft gesund gemeldet. In diesem Zusammenhang verweist das Land Oberösterreich einmal mehr darauf, wie wichtig es es, sich gesund zu melden. Für eine Gesundmeldung gibt es laut Krisenstab des Landes Oberösterreich klare Richtlinien, die den Kriterien des Robert Koch Institutes in Deutschland entsprechen:

Klare Richtlinien für Gesundmeldung

  • Wer positiv getestet wurde und nicht im Spital war, kann frühesten 14 Tage nach den ersten Symptomen aus der häuslichen Isolation entlassen werden.
  • Die letzten Symptome müssen vor mehr als 48 Stunden aufgetreten sein.

Meldepflicht bei Bezirkshauptmannschaft

Die vom Arzt ausgestellte Gesundmeldung muss an die jeweilige Bezirkshauptmannschaft ergehen. Nur so kann diese den sogenannten Absonderungsbescheid, also die häusliche Isolierung, aufheben.

Maßnahmen gelten auch für Genesene

Natürlich gelten auch für die wieder Gesunden die allgemeinen Maßnahmen wie Abstandhalten, in der eigene Umgebung bleiben, gefahrvolle Unternehmungen unterlassen, sowie das Tragen von Masken im Supermarkt.

1.939 Personen in Oberösterreich positiv getestet

1.939 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus wurden laut offizieller Angabe des Landes Oberösterreich bis einschließlich Sonntag (Stand 17.00 Uhr) in Oberösterreich verzeichnet. 1.246 Personen waren zu diesem Zeitpunkt an Covid-19 erkrankt. 5.301 Menschen befanden sich in Quarantäne, 104 mussten in Krankenhäusern behandelt, zusätzliche 32 Menschen mussten auf der Intensivstation betreut werden. Laut Land OÖ gab es seit Beginn der Pandemie 20 Todesfälle in Oberösterreich.

Die Zahl der an Covid-19 Erkrankten lag bei 1.265.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Testergebnisse in Alten- und Pflegeheimen

Laut Informationen des Landes OÖ wurden am Sonntag weitere Testergebnisse von Bewohnern und Mitarbeitern mehrerer Seniorenheime bekannt:

  • Bad Leonfelden: Ein Bewohner und ein Mitarbeiter positiv getestet. 93 BewohnerInnen und 95 MitarbeiterInnen negativ
  • Bad Mühlacken: Ein Bewohner positiv getestet. 20 MitarbeiterInnen negativ
  • Dornach-Auhof Linz: Eine Person positiv getestet. Testung von 30 Personen (Bewohner im Stockwerk und Personal) veranlasst
  • Eferding: MitarbeiterInnen positiv getestet. Testungen bei allen Bewohnern und Mitarbeitern veranlasst

Insgesamt waren am Sonntagnachmittag 33 BewohnerInnen sowie 47 MitarbeiterInnen in 25 Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich von COVID 19 betroffen. In Oberösterreich ist derzeit eine Krankenhausabteilung wegen Covid-19 geschlossen, die Gerontopsychiatrie am Kepler Universitätsklinikum. 36 Stationen oder Abteilungen in 15 Spitälern werden vorgehalten, um Räumlichkeiten zu haben, wenn die Zahl der Covid-19-Patienten ansteigt. Diese Zahl könne sich laufend durch die Adaptierungsmaßnahmen in den einzelnen Spitälern ändern. so das Land in einer Aussendung.

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellsten bundesweiten Zahlen zu den Ansteckungen mit dem Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

Prämie in Gesundheits- und Pflegeberufen

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) kündigten am Sonntag an, dass es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesundheits- und Pflegeberufen im Spital und Pflegebereich eine steuerfreie finanzielle Prämie geben wird. Es soll dazu ein Vorschlag ausgearbeitet werden.

„Es soll ein Zeichen der Anerkennung sein. Wir wissen, dass vielerorts mehr geleistet wird, als notwendig wäre, anders könnten wir diese Situation kaum bewältigen. Uns ist aber auch bewusst, dass dies auch mit Geld nicht angemessen abgegolten werden kann“, so Stelzer und Haimbuchner in einer Aussendung.

Lob für diesen Vorschlag kam sofort von Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ), die bei der Sitzung der Landesregierung am Montag einen Antrag für die von ihr als „HeldInnenprämie“ bezeichnete Anerkennung einbringen will.

Polizei kontrolliert weiterhin Ausflugsziele

Auch am Sonntag kontrolliert die Polizei wieder verstärkt, ob die Ausgangsbeschränkungen und Abstandsregeln eingehalten werden – vor allem im Bezirk Gmunden, heißt es aus der Landespolizeidirektion in Linz. Aber auch im Bezirk Perg, wo die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen vergleichsweise hoch ist. Zur Verstärkung der Kräfte aus den jeweiligen Bezirken wurde die Einsatzeinheit der oberösterreichischen Polizei hinzugezogen.

109 Anzeigen am Samstag in Oberösterreich

Am Samstag wurde von der Exekutive eine positive Bilanz gezogen. Im Vergleich zum vorhergehenden Wochenende waren kaum Menschen auf Ausflugsfahrten. Trotz allem gab es aber laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in Oberösterreich allein am Samstag 109 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz, österreichweit waren es 1.189, 529 davon in Wien.

Bei der Durchsetzung der Anordnungen zum Schutz vor einer Weiterverbreitung des Coronavirus erlebe die Polizei „viel Gewalt“, berichtete Nehammer. Es gebe „zum Teil dramatische Einsätze“, oft sei seitens Uneinsichtiger reichliche Aggression im Spiel. 137 Polizeibeamte hätten sich seit Ausbruch der Pandemie mit SARS-CoV-2 infiziert, rund 700 befänden sich als direkte Kontaktpersonen in häuslicher Isolation, erklärte Nehammer.

Wie man eine Schutzmaske selbst herstellen kann

Einige Supermärkte haben bereits in den ersten Tagen ihre Vorräte an Schutzmasken verbraucht. Viele Menschen stellen sich die Frage, woher sie Masken bekommen können. Mit ein wenig handwerklichem Geschick (und einer Nähmaschine) können das aber viele zu Hause selbst tun. Die Anleitung kommt von Erni Schmidleitner, der Bezirksobfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel.

Mundschutzmaske selbst gemacht