Das Agrarbildungszentrum Lambach trägt der Digitalisierung in der Landwirtschaft seit knapp zwei Jahren mit dem Schwerpunkt „Gscheid smart“ Rechnung und will die angehenden Landwirtinnen und Landwirten mit den neuen Technologien vertraut machen. So beginnt Düngen beispielsweise inzwischen am PC, basierend auf Satellitendaten, die das Feld bewerten und festlegen, wo wieviel Dünger ausgebracht wird. Diese Daten werden dann auf den Traktor übertragen.
Ausbildung für Landwirtschaft der Zukunft
„Es braucht diesen Schwerpunkt in der Ausbildung, weil die Maschinen und Geräte schon jetzt viel mehr können, als in der Praxis genutzt wird“, sagt Karl Kronberger, Direktor des Agrarbildungszentrums Lambach. Oft mangle es an dem Wissen, was möglich sei. Dem wolle man auf möglichst vielfältige Art und Weise entgegentreten. So umfasst der Stundenplan auch Social-Media-Marketing für Direktvermarkter, app-basierte Fütterung und nadelloses Impfen von Ferkeln.
Aufgeschlossenheit überwiegt
Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler kommen von einem landwirtschaftlichen Betrieb. Viele von ihnen wollen den Betrieb übernehmen und ihr neues Wissen möglichst rasch anwenden. „Es ist immer sehr nett, wenn die Eltern zu mir sagen: Ich bin froh, dass mein Sohn, meine Tochter das jetzt lernt, weil für mich der Zug schon abgefahren ist“, so Direktor Kronberger. Die Schülerinnen und Schüler seien aufgeschlossen und neugierig. „Es ist schon für die Schülerinnen und Schüler meistens neu, aber zum Teil auch für uns. Auch wir müssen uns da zum Teil ordentlich hineintigern, um es dann für den Unterricht aufbereiten zu können“, sagt Lukas Holzleitner, der unter anderem Landtechnik unterrichtet.
Hohe Anschaffungskosten
Viele der neuen Technologien können helfen, Ressourcen und Geld zu sparen – wenn beispielsweise Dünger nicht einfach gleichmäßig am Feld verteilt wird, sondern abgestimmt auf den Boden nur dort, wo es nötig ist. Die Anschaffungskosten „smarter“ Technologien und Geräte sind allerdings hoch. Die Preise würden sich jedoch in den kommenden Jahren nach unten bewegen, erwartet Lehrer Holzleitner. „Die Ausstattung, die wir heute als Zusatz erleben, wird in 15 bis 20 Jahren zum Standard gehören.“
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „OÖ heute“, 15.4.24, ORF 2