Baustelle für Wohnbau in Wien
APA/Harald Schneider
APA/Harald Schneider
Wirtschaft

Wohnbauträger in der Krise

Strengere Kreditauflagen, hohe Zinsen und natürlich gestiegene Kosten: Die Baubranche steckt tief in der Krise. Kreditschützer schlagen nun Alarm. Sie befürchten eine Pleitewelle.

Die Jagd nach dem Betongold, der Bauboom, scheint vorbei zu sein. Denn auch viele Kommunen stehen neuen, großen Bauprojekten zunehmend skeptisch gegenüber – etwa die Stadt Steyregg. Jede fünfte Wohnung im Ortszentrum steht dort inzwischen leer. Es sei an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigebaut worden und die Wohnungen seien vor allem für junge Menschen viel zu teuer, kritisiert der Bürgermeister Gerhard Hintringer (SPÖ). „Im letzen Jahr mit der Null-Zins-Politik hat jeder geglaubt, das Geld gehört verbaut. Aber man hat nicht bedacht, dass sich das die Leute auch nicht leisten können, der Lohn ist ja nicht mehr geworden“, so Hintringer.

Rohbau eines Wohnhauses
ORF/Rohrhofer

„Fast jeden Tag eine Bau-Insolvenz“

Eine angespannte wirtschaftliche Lage und Zurückhaltung bei den Gemeinden – für Bauträger und Bauunternehmen ist das eine gefährliche Mischung. Fachleute beobachten die Branche inzwischen mit Sorge. Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband von 1870: „Fast jeden Tag wird eine Bau-Insolvenz eröffnet. Das heißt wir rechnen mit einem massiven Anstieg von Insolvenzen in der Baubranche“, so Wögerbauer. Und im Fall einer Pleitewelle könnten auch laufende Bauprojekte betroffen sein.