Schwan
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Natur

Schwanenabschuss sorgt für Wirbel

Der geplante Abschuss von fünf jungen Schwänen in Garsten (Bezirk Steyr-Land) empört Tierschützer. Die Bezirkshauptmannschaft Steyr-Land ordnete die Tötung an, weil die große Population am Ufer der Enns landwirtschaftliche Schäden verursacht habe.

Höckerschwäne seien grundsätzlich jagdbares Wild, aber ganzjährig geschont, so die Bezirkshauptfrau von Steyr-Land Barbara Spöck. In Ausnahmefällen kann die Behörde einen Abschuss anordnen, wie das jetzt in Garsten passiert ist.

Tierschützer fordern Alternative zu Abschuss

Es gebe aber andere Wege, findet Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe, denn es sei etwa überhaupt kein Problem, einen Schwan umzusiedeln. Stadler: „Wie man auf die Idee kommen kann, gleich an Abschuss zu denken und vor allem nicht an alternative Möglichkeiten, die nämlich auch laut Gesetz und laut Bescheid zuerst einmal anzudenken sind, das ist die große Frage.“ Die Pfotenhilfe sei Partner des Landes, beispielsweise im Fall von Tierabnahmen oder Tierbeschlag-nahmungen, und nehme immer wieder Tiere auf. Das würde man auch mit diesen Schwänen tun.

BH: Vergrämung nicht erfolgreich

Von Seiten der Bezirkshauptmannschaft Steyr-Land hieß es am Dienstag hingegen: Experten hätten von einer Umsiedlung abgeraten und der Abschuss sei nicht die erste Wahl gewesen, so Bezirkshauptfrau Barbara Spöck. Es habe große Schäden an der Landwirtschaft gegeben. So sei das gemähte Gras aus hygienischen Gründen nicht mehr verwertbar, es könne weder verfüttert noch zu Silage verarbeitet werden. Durch andere Maßnahmen sei die Lage nicht bewältigbar: „Es wurden vielfältigste Vergrämungsversuche von Vogelscheuchen bis hin zu Schreckschusspistolen gesetzt, die leider keine Wirkung gezeigt haben.“

Bescheid nicht rechtskräftig

Es gehe stets um den Ausgleich von Interessen – in Abstimmung mit Sachverständigen und Experten, so die Bezirkshauptfrau. Schon 2016 gab es erstmals einen Abschuss-Bescheid, zuletzt im Vorjahr. Noch sind die fünf Schwäne, um die es geht, am Leben. Der Bescheid der BH ist beeinsprucht worden. Jetzt ist das Landesverwaltungsgericht am Zug.