Derzeit wäre noch Fortpflanzungszeit bei den Luchsen im Nationalpark Kalkalpen, Nachwuchs gab es aber schon lange keinen mehr. Drei Männchen und zwei bereits ältere Weibchen, mehr ist von der kleinen Luchsgruppe im Nationalpark nicht mehr übrig geblieben. Laut EU muss Österreich die Luchse aber in einem überlebensfähigen Zustand halten. Mit der kleinen noch verbliebenen Population ist das laut Experten nicht mehr gegeben.
Nötig wären bis zu 30 neue Tiere
Rainer Weiß vom Institut für Umweltrecht an der Johannes Kepler Universität Linz hat sich mit den Luchsen im Nationalpark auseinandergesetzt. Seiner Ansicht nach würde es im Bereich des Nationalparks und in dessen Umfeld ungefähr 20 bis 30 adulte, fortpflanzungsfähige Exemplare brauchen, die miteinander in einer sozialen Verbindung stehen, um die EU-Vorgabe zu erfüllen. So viele würde der Nationalpark auch gerne holen, das scheiterte aber bisher.
Lange Warteliste für Karpatenluchse
Gemeinsam mit den Nachbarbundesländern Niederösterreich und Steiermark ist geplant, bis zu 30 Luchse in das Gebiet im Dreiländereck zu holen. Allerdings sind auch im Ausland keine Luchse für diese Ansiedlung verfügbar. Dem stimmt der Direktor des Nationalparks Kalkalpen, Josef Forstinger, zu. Bis dahin werde dringend ein weiteres Luchsweibchen für die drei Männchen gesucht.
Man brauche Luchse aus den Karpaten, und dort gebe es derzeit sogar eine Warteliste. Laut dem Experten brauchte es aber auch darüber hinaus noch Anstrengungen. Dringend erforderlich wäre etwa die längst überfällige Erweiterung des Nationalparks, so Weiß, sowie das Schaffen sicherer Korridore für die Luchse, damit ein Austausch des Genpools mit anderen Populationen stattfinden könne.