älteres Paar hält sich an den Händen
IMAGO/imagebroker
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chronik

Künstliche Intelligenz als Liebesbetrüger

Den Glauben an die Liebe verlieren Menschen auch im Alter nicht. Das nützen Betrugsbanden derzeit verstärkt aus. Es gibt gehäuft Fälle in denen Menschen über 60 Jahren mit der vermeintlich großen Liebe aufs Glatteis geführt werden. Dahinter steckt mittlerweile Künstliche Intelligenz.

Im Bezirk Vöcklabruck halten Präventionsbeamte der Polizei bei Veranstaltungen für Seniorinnen und Pensionisten Vorträge, um vor Liebesbetrug zu warnen. Über Online-Portale, auf denen sich auch vermehrt ältere Menschen tummeln, suchen Betrüger derzeit intensiv nach Opfern, sagt Michael Eichinger vom Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck. Betroffene seien in der Regel älter als 60 Jahre.

Künstliche Intelligenz generiert Nachrichten

Hinter dem charmanten Mann oder der charmanten Frau stecken dabei kaum mehr echte Menschen. Der Liebesbetrug laufe lange automatisiert ab, dahinter stecke meist künstliche Intelligenz.

Mehrere Monate wird damit computergeneriert auf Nachrichten geantwortet und die große Liebe vorgespielt. Erst dann, wenn es nach mehreren Monaten wirklich ums Geld geht, steigen reale Personen ein, so Eichinger. Im Bezirk Vöcklabruck hat eine über 70-jährige Frau eine halbe Million Euro verloren, weil ihre vermeintlich große Internet-Liebe angeblich Geld benötigt hat. Aus Scham würden solche Fälle häufig gar nicht angezeigt. Die Polizei rät aber unbedingt, auch Liebesbetrug zu melden.