Weyregg Landwirtschaftsschule
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Politik

Erneut Kritik an Projekt in Weyregg

Der Verkauf der früheren Landwirtschaftsschule in Weyregg am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) bleibt weiter heiß diskutiert. SPÖ, Grüne und Neos im Landtag forderten in schriftlichen Anfragen an Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) jetzt Aufklärung.

Eine Pflegeschule mit Blick auf den Attersee. Um 3,6 Millionen Euro soll die Liegenschaft in Weyregg an die Vivag Immobiliengesellschaft gehen. Hinter der Aktiengesellschaft stehen oberösterreichische Unternehmer. Den Preis bestätigt das Büro von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner von der ÖVP.

Pflegeschule und betreutes Wohnen geplant

Ursprünglich sei das Areal mit 935.000 Euro in einem Gutachten im Auftrag der Landesimmobiliengesellschaft bewertet worden. Der Zuschlag sei nach dem Bestbieterprinzip erfolgt, zudem sehe der Kaufvertrag vor, dass ein Nachbesserungspreis zum Kaufpreis fällig werde, wenn innerhalb von zwölf Jahren nach Vertragsabschluss mehr als die derzeitigen 5.200 Quadratmeter oberirdische Bruttogeschoßfläche errichtet werden können, so die ÖVP am Dienstag.

Käufer Vivag plant eine Pflegeschule und betreutes Wohnen. SPÖ, Grüne und Neos im Landtag üben weiterhin Kritik an dem Deal. Laut dem grünen Klubobmann Severin Mayr sei unklar, was am Ende tatsächlich auf dem Grundstück stehen wird. Sollte es später doch dazu kommen, dass auf dem Areal Wohnungen entstehen, dann müsste der Kaufpreis ein Vielfaches betragen, so Mayr.

Schulbetreiber muss noch gefunden werden

Noch ist aber ohnehin nichts fix in Weyregg. Der Gemeinderat muss sich mit der Frage einer entsprechenden Umwidmung befassen, außerdem muss ein Schulbetreiber gefunden werden. Ein Baustart wäre frühestens in zwei bis drei Jahren möglich, heißt es.

NEOS kündigte am Dienstag an, das Projekt Weyregg in den kommenden Jahren genau im Auge zu behalten, nachdem bis dato unklar sei, was tatsächlich auf diesem Grundstück entstehen werde. Zudem hätte man sich eine Einbindung der Gemeinde in den gesamten Prozess gewünscht, so Klubobfrau Julia Bammer.

Grüne, SPÖ und NEOS werden am Donnerstag im Landtag einen Dringlichkeitsantrag stellen, in dem die Offenlegung sämtlicher Verkaufs- und Vertragsunterlagen inklusive Schätzgutachten gefordert wird.