Pläne ADX-Bohrung Molln
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Umwelt

Beschwerde gegen Gasbohrung in Molln

Nachdem das Unternehmen ADX die Genehmigung für eine Gasprobebohrung in Molln (Bezirk Kirchdorf) erhalten hat, zieht die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen das Projekt vor Gericht und will Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht einbringen.

Das Gasprojekt in Molln sorgt schon seit der Ankündigung für Kritik. In der Nähe des Nationalparks Kalkalpen soll ein Bohrplatz errichtet werden. Die Firma ADX erwartet, dort nennenswerte Gasvorkommen erschließen zu können.

Grünes Licht von Naturschutzbehörde

Grünes Licht kam von Naturschutzbehörde Oberösterreich. Die Bohrung darf durchgeführt werden. Gegen diesen Bescheid will Greenpeace vor Gericht ziehen, sagte Jasmin Duregger von der Umweltschutzorganisation. „Diese Ansicht, dass hier kein Eingriff in die Natur vorkommt, der übermäßig ist, die teilen wir sicher nicht, denn es gibt hier eine Nähe zum Nationalpark, aber auch viele Tierarten, die einfach sehr selten sind und davon profitieren, dass das ein Gebiet ist, in dem wenig Einfluss vom Menschen vorhanden ist.“

Keine aufschiebende Wirkung

Die Beschwerde gegen den Bescheid will Greenpeace diese Woche mit Unterstützung einer Anwaltskanzlei beim Landesverwaltungsgericht einbringen. Das Landesverwaltungsgericht hat sechs Monate Zeit, darauf zu antworten, sagte Duregger. Die Firma ADX will allerdings binnen acht Wochen den Bohrplatz installieren. Die Vorbereitungen laufen schon, hieß es. Die Beschwerde hat also keine aufschiebende Wirkung. Laut ADX gibt es bei den Arbeiten keine wesentliche Beeinträchtigung des Naturhaushalts.

Aus von Öl- und Gaslieferung gefordert

Greenpeace forderte angesichts des Projekts in Molln ein Gesetz, das die Öl- und Gasförderung in Österreich bis 2035 beendet. Man sei zwar für mehr Unabhängigkeit von russischem Gas, allerdings nicht über den fossilen Weg, hieß es von Greenpeace. „Die Suche nach fossilem Gas ist hochspekulativ, dauert Jahre und treibt Österreich weiter in die Abhängigkeit von dreckigen Energien. Damit setzen Energiekonzerne rücksichtslos unsere Zukunft aufs Spiel. Das lassen wir nicht zu und ziehen deshalb nun vor Gericht“, so Greenpeace-Sprecherin Lisa Panhuber.

„Gesetzliche Voraussetzungen erfüllt“

In Oberösterreich verteidigte man die Bewilligung: „Die Naturschutzbehörde hat die Eingaben des Antragstellers geprüft und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine positive bescheidmäßige Erledigung vorliegen“, hieß es aus dem Büro von Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) zu der Entscheidung. Bei den Probebohrungen seien „keine wesentlichen Beeinträchtigungen des Naturhaushalts, des angrenzenden Naturschutzgebietes Jaidhaus und der Region Nationalpark Kalkalpen zu erwarten“, beteuerte man im Vorfeld.

Sollte Gas gefunden werden, befürchten Naturschützer bis zu 25 Bohrstellen im Gebiet rund um den Nationalpark Kalkalpen. ADX dementierte das und sprach von fünf bis sechs Bohrstellen, die allerdings – ebenso wie eine dann wohl nötige Pipeline – auch erst beantragt und genehmigt werden müssten.