Die Künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger mit dem Programmkatalog
APA/BARBARA GINDL
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Kultur

Countdown zur Kulturhauptstadt SKG 2024

Es wird bunt – das kann man bereits sagen. Das Programm für die Kulturhauptstadt Salzkammergut (SKG) 2024 wurde am Montag in Gmunden im Detail präsentiert und spannt den Rahmen vom volkstümlichen Jodler bis zur Oper. Darin spiegelt sich auch die Vielfalt der Veranstalterregion, für die jetzt der Countdown läuft.

Ein 1.000-stimmiger Jodler unter der musikalischen Leitung von Hubert von Goisern und Tom Neuwirth aka Conchita, ein Gastspiel der Komischen Oper Berlin als pflichtbewusste Hommage an die Operettenstadt Bad Ischl sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen werden am 20. Jänner die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl – Salzkammergut 2024 einläuten. Sie startet damit als erste der drei 2024er-Kulturhauptstädte, am 26. Jänner folgt Tartu in Estland und am 8. Februar Bodö in Norwegen.

„Kultur kann Gesellschaften bauen“

Ungewöhnlich ist, dass die Kulturhauptstadt diesmal kein urbaner Raum ist, sondern eine inneralpine Region mit 23 teilnehmenden Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark. Deren Landeshauptstädte waren schon einmal Kulturhauptstadt – Graz 2003 und Linz 2009. Für die künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger soll Kultur der „Motor und Treiber für eine soziale, ökologische und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung des Salzkammerguts“ sein, denn: „Kultur kann Gesellschaften bauen“, wie sie bei der Programmpressekonferenz am Montag in Gmunden sagte.

Turbulente Entwicklung mit Intendanzwechsel

Im Vorfeld der Kulturhauptstadt hatte es durchaus auch einige Misstöne gegeben, von einem Wechsel in der Intendanz bis zur Kritik mancher regionaler Kulturschaffender, die sich zu wenig gehört fühlten. Wenig verwunderlich angesichts von 1.000 eingereichten Projekten, da könne man nicht alles nehmen, bedauerte Schweeger. Die – nach Eigendefinition durchaus „streitlustige“ – Leiterin unterstrich aber auch den Dialog und das Miteinander, man könne eine Kulturhauptstadt „nicht ohne die Menschen in der Region machen“.

Politik betont „Kooperation“ und „Spirit“

„Europa fußt auf Demokratie und Freiheit“, betonte Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, gerade angesichts eines Krieges in Europa und vieler nationalistischer Tendenzen sei es wichtig, „das Gemeinsame hochzuhalten“.

LH OÖ Thomas Stelzer (ÖVP), die Künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger mit dem Programmkatalog und LH Steiermark  Christopher Drexler anlässlich der PK der Kulturhauptstadt SKG 2024 am Montag, 27. November 2023 in Gmunden.
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LH Thomas Stelzer, Künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger und LH Christopher Drexler mit dem Programmkatalog

Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hofft, „dass Bleibendes geschaffen wird – nicht im statischen Sinne, sondern im Sinne von Kooperationen“. Auch sein steirischer Amtskollege Christopher Drexler (ÖVP) beschwor den „Spirit“ der Kulturhauptstadt, denn Graz sei 2003 davon durchflutet worden, „und das ist auch geblieben“.

Eröffnungsakt mit Bundespräsident am 20. Jänner

Das Kulturhauptstadtjahr beginnt offiziell am frühen Abend des 20. Jänner mit der Eröffnung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Das künstlerische Programm des Festakts bestreitet u. a. der Chor der 1.000 unter der Leitung von Hubert von Goisern und Tom Neuwirth aka Conchita. Davor gibt es bereits tagsüber zahlreiche Interventionen im öffentlichen Raum samt Kinderprogramm.