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Kulturhauptstadt will Kultur für alle bieten

In rund 100 Tagen startet in Oberösterreich ein „Superkulturjahr“. Denn 2024 holt das Salzkammergut mit der Bannerstadt Bad Ischl den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ ein zweites Mal nach Oberösterreich. Am Freitag wurden erste Highlights und eine Tourismus-Offensive bekannt gegeben.

„Alle alle! Kultur“ heißt das Video zur kulturtouristischen Kampagne für das „Superkulturjahr 2024“ in Oberösterreich mit der Kulturhauptstadt Salzkammergut, dem 200. Geburtstag Anton Bruckners und weiteren Jubiläen. Als erster oberösterreichischer Kulturbotschafter wurde darin der Turbo-Folk-Sänger Fazlija, ein bosnisch-romanischer Künstler („Helikopter“), der in Linz lebt, am Freitag im Musiktheater Linz präsentiert.

Wichtigste Botschaft des Films: Alle, alle sind Kultur. Und so wirken beim Video alle Aushängeschilder der Kulturegion mit: Vom Bruckner Orchester Linz über Grafittikünstler, Schuhplattlermädchen, Blaudrucker, Florianer Sängerknaben, Haubenkoch Philip Rachinger, die Sängerin Ina Regen und die Band Folkshilfe um nur einige zu nennen.

Gäste mit Kultur ins Land locken

Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) sah in dem Video, das mit „Alle alle!“ die Antwort auf die Frage „Wer ist Kultur?“ gibt, eine „Hochzeit von Tourismus und Kultur“, OÖ-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Winkelhofer berichtete von einer positiven Resonanz der im Video Mitwirkenden, die einen Vorab-Blick erhalten hätten. „Das Video zeigt einfach Mut“, meinte Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Für Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) gibt es nur sowohl Bruckner als auch das Salzkammergut. Man habe ihm Bruckner ins Ohr gesetzt, „ich höre beim Laufen Bruckner, die Vierte ist mein absolutes Highlight“. Salzkammergut sei für einen Oberösterreicher keine Frage. „Eigensinnig, eigenständig, das passt ganz gut“, erklärte er dazu. Kultur sei ein Mittel um Gäste ins Land zu locken.

Weg vom Saison-Tourismus

Achleitner betonte, dass auch die Wirtschaft Kultur braucht. Vom „Superkulturjahr 2024“ erwarte man sich neue Zielgruppen, die Oberösterreich entdecken und dass man mit der Kultur weg von den Saisonen im Tourismus komme. „Wir investieren jetzt schon ohne Ende, das Investment geht uns nicht aus und das Steuergeld hoffentlich auch nicht.“

„Ohne Kultur ist eine Gesellschaft einfach nichts“

„Ohne Kultur ist eine Gesellschaft einfach nichts“, stellte SKG24-Intendantin Elisabeth Schweeger voran. Sie hob das Konzert des Bruckner Orchester Linz (BOL) in den Salinen als „große touristische Attraktion, für die sich das Hinfahren lohnt“, Ausstellungen, in denen es um Elemente aus der Gegend geht, und die Beschäftigung mit der Geschichte hervor. „Je genauer wir hinsehen desto besser kann man das Jetzt verstehen.“ Man müsse Lösungen finden, wie man die Attraktionen nicht nur auf den Sommer und den Winter legt, „der Herbst ist auch schön“, kündigte sie an.

„Bruckner dockt uns an die Welt an, holt die Welt herein“, sagte Norbert Trawöger, der künstlerische Direktor des BOL. Immerhin sei das Thema des White-Stripes-Song „Seven Nation Army“ aus Bruckners Fünfter Symphonie. Bruckner hätte seine Freude gehabt an dem Superkulturjahr, meinte Trawöger. „Gastorchester, Ausstellungen, es gibt bereits große Resonanz auf das Thema.“

300 Veranstaltungen

Salzkammergut 2024 bedeutet 300 Veranstaltungen im kommenden Jahr. Zu den Highlights dürfte der Auftritt des Brucknerorchesters Linz zählen. Ein Gemeinschaftsprojekt von Kulturhauptstadt und Brucknerjahr in der Saline Ebensee. Das neue Volksmusik-Duo „Attwenger“ wird den Dachstein musikalisch erobern. Und die Healthy Boy Band – rund um das Künstler-Koch-Trio Lukas Mraz, Philip Rachinger und Felix Schellhorn will gemeinsam mit jungen Menschen die Wirtshauskultur im Salzkammergut neu beleben. Eine Region im Aufbruch, eine Region auf dem Weg in die Zukunft lautet das Motto für das kommende Jahr.