Schüler sitzen während des Unterrichts in ihrem Klassenzimmer
APA/dpa/Philipp von Ditfurth
APA/dpa/Philipp von Ditfurth
Bildung

Schulbeginn: Erste Lösungen bei Transporten

15.741 Kinder in OÖ sehen wohl mit Spannung ihrem ersten Schultag am Montag entgegen. Bildungsreferentin LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) und Bildungsdirektor Alfred Klampfer versprühten am Mittwoch Optimismus, dass dann ausreichend Personal in den Klassen stehen wird und dass auch Kinder mit Behinderung eine Transportmöglichkeit haben werden.

Kinder mit Behinderung wurden bisher abgeholt und zur Schule gebracht. Mehrere Betreiber haben aber ihre Verträge nicht verlängert, weil sie nicht mehr kostendeckend seien.

Überbrückungslösung für Linzer Schulbus

Allein in Linz sind 300 Kinder betroffen. Zwar zeichnete sich am Mittwoch eine Überbrückungslösung ab, aber keine dauerhafte. Haberlander verwies darauf, dass diese Transporte in die Zuständigkeit des Bundes – konkret des Familienministeriums – fallen, „die Gespräche werden nicht in Oberösterreich geführt“. Sie sei optimistisch, dass man zu einer Lösung kommen werde. Ein Einspringen des Landes ist aber offenbar nicht angedacht. Sie betonte, dass die Transporte beeinträchtigter Kinder in Horte und Kindergärten, für die das Land zuständig sei, aber stattfinden würden.

Lösung für Dimbach – Gemeinderessort übernimmt Kosten

Für die Gemeinde Dimbach (Bezirk Perg) gibt es eine Lösung für den Schülertransport. Wie Gemeinde-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) in einer Ausendung berichtet, könne für die Abgangsgemeinde Dimbach das Gemeinderessort die Zusatzkosten für den Schülertransport ausnahmsweise im Wege des Härteausgleichs ersetzen. „Das grundlegende Problem mit den Schultransporten können wir aus dem Gemeinderessort heraus nicht lösen – hier ist vor allem der Bund gefordert", so Lindner. „Diese Lösung nimmt den Druck etwas raus. Damit können wir uns jetzt zu den Gesprächen mit den Busunternehmen aufmachen", so Dimbachs Bürgermeister Manfred Fenster (SPÖ).

Lehrermangel – 300 offene Stellen

Dauerthema im Bildungsbereich ist die Personalsituation. Hier ist der Bildungsdirektor „guter Dinge, dass nächste Woche überall der Unterricht gehalten wird“. 919 Lehrer seien bereits angestellt worden. Aktuell seien rund 300 Stellen ausgeschrieben, rechnete Klampfer vor, allerdings etliche nur mit wenigen Stunden. Angesichts von insgesamt rund 20.000 Mitarbeitern seien 300 nur 1,5 Prozent, beruhigte er. Inhaltlich soll ab diesem Schuljahr mehr Fokus auf Englisch gelegt werden. So werde in den Volksschulen ab heuer bereits in der ersten Klasse Englisch als verpflichtende unverbindliche Übung eingeführt. Neu ist auch, dass mit der HTL in Leonding eine technische Schule ab diesem Schuljahr einen gesamten Zweig in Englisch führt.

Im häuslichen Unterricht sind derzeit 303 Schülerinnen und Schüler, das sei etwa Vor-Corona-Niveau, so Klampfer. Während der Pandemie lag die Zahl zwischenzeitlich bei über 1.400. Neben den 303 ordnungsgemäß abgemeldeten Schülern, die auch Prüfungen ablegen, gebe es aber auch rund 150, die weder zum Unterricht erscheinen noch Externistenprüfungen ablegen. Das habe man vor der Pandemie nicht gehabt, sieht Klampfer ein Relikt aus Corona-Zeiten. Diese Fälle würden laufend angezeigt und es würden entsprechende Verfahren laufen.

NEOS: Petition gegen zu viel Bürokratie

NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer verweist darauf, dass bis 2027 fast 1.800 Lehrerinnen und Lehrer in Pension gehen werden. Gleichzeitig finde man schon jetzt nicht genug Lehrpersonal. Ein Problem sei eine überbordende Bürokratie. „75 Prozent der Lehrkräfte sagen, dass Listen, Formulare und Protokolle sie von ihrer eigentlichen Arbeit abhalten, nämlich der individuellen Förderung unserer Kinder. Wir sagen dem Bürokratiemonster in unseren Schulen deshalb den Kampf an und haben als NEOS eine Petition gestartet, damit Lehrerinnen und Lehrer endlich wieder mehr Zeit für die Schülerinnen und Schüler, und Spaß am Beruf haben können“, so Eypeltauer.