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Chronik

Wolfsexperten: Almwirtschaft müsse sich verändern

Zwei Risikowölfe sind vom Land OÖ zum Abschuss freigegeben worden. Einer im Mühlviertel, einer im Dachsteingebiet. Der Verhaltensforscher und Wolfsexperte Kurt Kotrschal geht davon aus, dass sich die Almwirtschaft nachhaltig verändern muss. Abschüsse würden das Problem nicht lösen.

Für jeden geschossenen Wolf kommen mindestens zwei Wölfe nach, so die Aussage des Verhaltensforschers und Wolfsexperten Kurt Kotrschal. Das liege daran, dass Österreich von Ländern mit vielen Wolfsrudeln umgeben sei. Für ihn ist klar, dass man auch in Oberösterreich lernen müsse mit dem Raubtier zu leben.

Der Wolf-Experte Kurt Kotrschal kuschelt gerne mit seinen Wölfen im Wolf Science Center in Ernstbrunn, NÖ
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Der Verhaltensforscher und Wolfsexperte Kurt Kotrschal spricht sich Lösungen aus, um die Almwirtschaft am Leben zu erhalten.

Geld aus EU-Projekten für Umstellung nutzen

Kotrschal verweist auf Projekte, für welche die EU genügend Fördermittel zur Verfügung stelle. „Diese Fördermittel müsste man auch abholen, nicht als Bauer, sondern als Landespolitik und als Standesvertretung“, so Kotrschal. Er verweist auch darauf, dass man den Bauern im praktischen Bereich helfen müsse, das Wirtschaften so umzustellen, dass man auch unter Anwesenheit des Wolfes weiter wirtschaften könne.

Hirten und Schutzhunde für Almen

Schon vor der Rückkehr der Wölfe sei die Almwirtschaft im Wandel begriffen gewesen, so Kotrschal. Größere Herden, Hirten als alte Kulturtechnik und Schutzhunde seien einige der Möglichkeiten für die Zukunft mit dem Wolf.