Mann öffnet Gefängniszelle
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Festnahme wegen Nazi-Tattoos

Einen Knalleffekt gibt es nun in einem Fall, der seit Tagen für Aufregung sorgt. Im Braunauer Freibad wurde ein Mann mit Nazi-Tätowierungen gesehen und angezeigt – jetzt hat die Polizei einen 32-Jährigen aus dem Bezirk Braunau festgenommen.

An dem Mann wurden die beschriebenen Tattoos auch gefunden. „Tatsächlich haben sich jene Tattoos, die von Badegästen beschrieben wurden, auch auf seinem Oberkörper befunden, sodass wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass dies auch jener Mann war, der im Freibad Braunau diese Tattoos hergezeigt hat. Aufgrund dessen wurde die Festnahme von uns angeordnet, und er befindet sich derzeit in der Justizanstalt Ried“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, Alois Ebner.

„Akute Wiederholungsgefahr“

Am Sonntag soll der Mann durch eine Haftrichterin vernommen werden. „Diese entscheidet dann auch, ob er in Untersuchungshaft bleibt. Wir gehen von akuter Wiederholungsgefahr aus, er hat einschlägige Vorstrafen und hat sich nun neuerlich mit diesen Tattoos in der Öffentlichkeit präsentiert“, so Ebner weiter.

Fall sorgte für Aufregung

Der Fall hatte zuletzt immer wieder für Aufsehen gesorgt. Wie berichtet, soll der Mann am 9. Juli in dem Bad einschlägige Tätowierungen mit Bezug zum Nationalsozialismus offen zur Schau gestellt haben. Ein Badegast aus Bayern, selbst Polizist, verständigte daraufhin seine oberösterreichischen Kollegen.

Widersprüchliche Aussagen

Der Bademeister soll sich aus Angst geweigert haben, den Tätowierten anzusprechen. Die Polizisten sollen das Bad nicht selber betreten haben, sondern einfach wieder abgezogen sein. Die Personalien des Tätowierten wurden nicht aufgenommen. Zwischen den Aussagen der Zeugen und denen der Polizei gibt es Widersprüche.

Von der Polizei hieß es dann am letzten Dienstag in einer Aussendung, dass mit dem Anzeiger und dem Badepersonal Kontakt aufgenommen wurde und niemand den Aufenthaltsort des Mannes nennen konnte. Daraufhin seien die Anwesenden aufgefordert worden, die Polizei erneut zu verständigen, wenn der Mann wieder an Ort und Stelle sei. Laut Polizei erfolgte kein Anruf mehr.