Freibad Braunau
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Chronik

Nazi-Tattoos in Bad: Kein Disziplinarverfahren

Entgegen anderslautenden Medienberichten läuft derzeit kein Disziplinarverfahren gegen jene Polizisten, die wegen öffentlich zur Schau gestellter nationalsozialistischer Tätowierungen im Freibad der Stadt Braunau gerufen worden waren. Die Beamten sollen zwar zu dem Bad gefahren, aber nicht hineingegangen sein.

Derzeit werde der Sachverhalt geprüft, heißt es aus der Landespolizeidirektion. Bisher sei kein Disziplinarverfahren gegen jene Polizisten eingeleitet worden, die beim Braunauer Freibad im Einsatz waren. Die Prüfung sei noch im Laufen, mit einem Ergebnis werde zeitnah gerechnet. Die Beamten seien auch nicht vom Dienst suspendiert worden.

Bayrischer Polizist verständigte Kollegen

Wie berichtet, soll ein Mann in dem Bad einschlägige Tätowierungen mit Bezug zum Nationalsozialismus offen zur Schau gestellt haben. Ein Badegast aus Bayern, selbst Polizist, verständigte seine oberösterreichischen Kollegen. Die waren zwar gekommen, betraten das Bad aber nicht. Die Personalien des Tätowierten wurden nicht aufgenommen.

Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt

Bei der Polizei hofft man, den Tätowierten noch ausforschen zu können. Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt. Von der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis heißt es, an der Ausforschung werde intensiv gearbeitet. Ob das Einschreiten der Polizisten gesetzeskonform war, werde von der Polizei gerade untersucht.

Grüne: „Untersuchungsergebnisse mit Spannung erwartet“

Die Rechtsextremismus-Sprecherin der Grünen und Landtagsabgeordnete Anne-Sophie Bauer erwartet die internen Untersuchungsergebnisse der Landespolizeidirektion mit „Spannung“, wie sie sagt. Denn die Angaben des Zeugen und der Polizei würden sich diametral widersprechen, so Bauer.