Ehemaliges Hotel „Ibis“ wird zur Flüchtlingsunterkunft
Fotokerschi / Kerschbaummayr
Fotokerschi / Kerschbaummayr
Chronik

Erste Asylwerber in ehemaligem Linzer Hotel

In einem ehemaligen Hotel beim Linzer Hauptbahnhof sind am Donnerstag die ersten acht Asylwerber eingezogen. Auf sie warten eine durchgehende Betreuung und Workshops. Laut der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen sei das Hotel nur eine Übergangslösung.

Die Stadtpolitik übt scharfe Kritik am Innenministerium und an der durchführenden Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, kurz BBU. Bürgermeister Klaus Luger befürchtet eine maximal mögliche Belegung der 300 Betten, weil die BBU auch für so viele zahlen würde. Die Agentur beschwichtigt. Ausgemacht seien mit der Stadt Linz höchstens 100 Asylwerber. Außerdem handle es sich um eine vorübergehende Lösung bis Jahresende, dann werde am Standort ein neues Hotel errichtet. In der Zwischenzeit laufe alles geregelt ab, betont der Geschäftsführer und Flüchtlingskoordinator des Bundes, Andreas Achrainer.

Tagesstruktur soll Einleben erleichtern

Ein Team aus Mitarbeiterinnen und der BBU, Sozialarbeitern, Psychologen, Lern- und Freizeitbetreuern kümmert sich um die Asylwerbenden. „Die Tagesstruktur gewährleistet, dass mit den Betreuern – von der Essensausgabe bis zur Reinigung des Gebäudes – das gemeinsam gemacht wird“, so Achrainer weiter. In Workshops soll ihnen gezeigt werden, wie man sich in Österreich verhalte und die Eingliederung in der Gesellschaft erleichtert werden.

„Das beste daraus machen“

Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) meint, man müsse jetzt das beste daraus machen und will die Asylwerber etwa für Reinigungsarbeiten einsetzen. Er hält den Standort für nicht geeignet und tritt für kleinere Quartiere ein. Stadtrat Martin Raml (FPÖ) bezeichnet das Areal bereits jetzt „als ein Ort des Unwohlseins“. Es sei ein Fehler, dort zwei Asylgroßquartiere zu betreiben. Darüber hinaus würden die Anrainer noch immer auf Informationen von der BBU warten.