Die Auswahl der Unterkunft hatte in den vergangenen Wochen für Diskussionen gesorgt. Nur ganz wenige Flüchtlinge werden zunächst das Hotelgebäude beziehen, betont ein Sprecher der Bundesbetreuungsagentur (BBU). Er spricht von höchstens 20 Menschen. Das liege auch daran, dass man aktuell gar nicht genügend Personal habe, um mehr Personen zu betreuen.
Belegung soll 100 Personen nicht überschreiten
Das konkrete Datum, an dem es losgeht, will die BBU nicht bekannt geben – das werde jeden Tag kurzfristig entschieden und hänge davon ab, wie viele Menschen österreichweit untergebracht werden müssen. Im Laufe der Wochen werde die Zahl der Bewohner zwar ansteigen. Man plane aber nach wie vor, eine Höchstzahl von 100 Flüchtlingen nicht zu überschreiten.

Nutzung des Gebäudes bis Ende des Jahres vereinbart
Bei jenen, die hier einziehen werden, wird es sich laut BBU fast ausschließlich im Männer handeln, vor allem aus Afghanistan und Syrien, also aus den Ländern, aus denen derzeit besonders viele Flüchtlinge kommen. Die Nutzung des ehemaligen Hotels werde jedenfalls zum Jahreswechsel enden. Das habe der Eigentümer schon klargestellt.
FPÖ fordert genaue Infos für Anrainer
Nachdem bekannt geworden ist, dass in dem Hotel neben dem Linzer Hauptbahnhof in dieser Woche die ersten Asylwerber untergebracht werden sollen, fordert der Linzer FPÖ-Stadtrat Michael Raml von der BBU, dass die Anrainer über die weiteren Pläne informiert werden. Raml bezeichnet es als Fehler, das Quartier dort einzurichten und meint, dass die Anrainer erfahren sollten, was sie in den kommenden Monaten erwartet.
Luger appelliert an Innenminister
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) appelliert an ÖVP-Innenminister Gerhard Karner, keine Asylwerber in dem Gebäude beim Hauptbahnhof unterzubringen. Die Tatsache, dass die Stadt Linz nun den Wegfall von 500 Betreuungsplätzen in Wien mit der Besiedelung des ehemaligen Hotels ausbaden müsse, sei gegenüber den Linzerinnen und Linzern respektlos, so der Bürgermeister. Er wiederholte auch seine Forderung, die Verträge für zwei geplante Asylquartiere in Linz mit insgesamt rund 400 Plätzen mit sofortiger Wirkung aufzulösen.
ÖVP: Das Beste aus Situation machen
Reagieren statt lamentieren fordert der Linzer ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart von SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger. Hätte Luger im Herbst schneller reagiert – wie es von der ÖVP gefordert worden war – und das ehemalige Ibis-Hotel gekauft, hätten man jetzt eine andere Situation, meint Hajart – nun müsse man aber das Beste daraus machen. Die Linzer ÖVP fordert daher erneut, dass die Asylwerber von der Stadt für die Stadtreinigung beschäftigt werden sollen, die ohnehin unter Personalnot leide. Diesen Vorschlag hatte Luger zuvor bereits als Ablenkungsmanöver abgetan.