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Politik

Neue Flüchtlingsquartiere in Gmunden

Neben St. Georgen im Attergau und Frankenburg sollen auch in Gmunden Geflüchtete untergebracht werden. Ab Anfang Februar werden laut Angaben der Stadt 57 Menschen erwartet. Die Stadtgemeinde schreibt in einer Aussendung, man sei „überrumpelt“ worden.

In zwei Quartieren sollen die Geflüchteten untergebracht werden, schreibt die Stadt Gmunden in der Aussendung. In einem leer stehenden Haus auf dem Hochkogel sollen 25 Syrer wohnen, und in einer ehemaligen Pension in der Traunsteinstraße 32 Personen untergebracht werden. Über deren Herkunft sei aber noch nichts bekannt, so der Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP). Aus dem Büro seines Parteikollegen Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer kommt dagegen die Auskunft, dass das Quartier in der Traunsteinstraße für Geflüchtete aus der Ukraine vorgesehen sei. Weil es derzeit aber keinen Bedarf dafür gebe, werde dieses Quartier auch nicht belegt.

Kritik an Standorten

Man habe kaum Zeit gehabt, die Menschen in der Nachbarschaft der beiden Quartiere zu informieren, kritisiert der Bürgermeister. Auch mit der Lage der Unterkünfte ist er nicht zufrieden. Für das Quartier in der Traunsteinstraße gebe es keine Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Unterkunft am Hochkogl sei mitten in einem Wohngebiet mit Familienhäusern angesiedelt. Er habe seine Kritik dem Land auch mitgeteilt.

Die Stadt Gmunden werde sich aber gemeinsam mit Polizei, Volkshilfe, und weiteren NGOs bemühen, einen reibungslosen und konfliktfreien Alltag zu ermöglichen. Es werde Freizeitangebote geben, heißt es weiter in der Aussendung, „geringfügige Jobs bei der Kommune sowie Deutschkurse und Betreuung durch unsere Plattform-AktivistInnen“. Oberste Priorität habe die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, so Krapf.

Grüne, SPÖ und NEOS für bessere Integration

Die Grünen weisen darauf hin, dass diese Art der Unterbringung geflüchteter Menschen gegenüber Massenquartieren zu bevorzugen sei. Die SPÖ will alles tun, um die schutzbedürftigen Menschen zu integrieren. Die NEOS wollen einen Maßnahmenkatalog erarbeiten, damit die Integration erleichtert und die öffentliche Sicherheit gewährleistet bleibe.

FPÖ vermisst Mitsprache der Bevölkerung

Scharfe Kritik kommt aber vom Landesparteisekretär und Sicherheitssprecher der FPÖ Oberösterreich, Michael Gruber. Er vermisst das Mitspracherecht der Bevölkerung. „Gmunden steht in Wahrheit symbolisch dafür, dass immer wieder in Nacht- und Nebelaktionen in ganz Oberösterreich Asylquartiere wie Schwammerl aus dem Boden sprießen“, schreibt er in einer Aussendung.