Grafik Wählerstromanalyse 2022 BPW
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Politik

Wählerstromanalyse mit Überraschungen

298.096 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben Amtsinhaber Alexander Van der Bellen nach derzeitigem Stand ihre Stimme gegeben. Viele von ihnen wählten zuletzt Grüne, SPÖ und ÖVP. Ein Drittel der Grün-Wähler stimmte nicht für Van der Bellen.

65 Prozent jener Menschen, die bei der Nationalratswahl 2019 in Oberösterreich die Grünen wählten, stimmten am Sonntag für Van der Bellen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Ein Drittel der Grün-Wählerinnen und Wähler wählte den ehemaligen Grünen-Chef nicht. Der Amtsinhaber erhielt die Stimmen von 56 Prozent der ÖVP-Wähler und 72 Prozent von SPÖ-Wählern. Von jenen, die 2019 Neos wählten, stimmten 49 Prozent für Van der Bellen.

Stimmen von Grünen und Neos für Wlazny

Von den Grün-Wählern von 2019 wechselten aber eben auch einige. Mit 19 Prozent stimmte der überwiegende Teil von ihnen für Dominik Wlazny. Auch 35 Prozent der Neos-Wählerschaft konnte der Chef der Bierpartei ansprechen.

10 Prozent Grüne für Rosenkranz

Walter Rosenkranz (FPÖ), der in Oberösterreich die zweitmeisten Stimmen erhielt, konnte vor allem FPÖ-Wähler von sich überzeugen. 64 Prozent jener Menschen, die 2019 die FPÖ wählten, stimmten für ihn sowie 16 Prozent der ÖVP-Wählerschaft. Bemerkenswert ist, dass auch 10 Prozent bisheriger Grün-Wähler ihr Kreuz bei Rosenkranz machten.

Die Kandidatenliste bei der letzten Bundespräsidentschaftswahl sah ganz anders aus als jene am Sonntag. Deshalb werden für diese Wählerstromanalyse Ergebnisse der Nationalratswahl vor drei Jahren als Vergleich herangezogen.