Stimmzettel wird in Wahlurne gelegt
APA/Hans Klaus Techt
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Politik

Hofburg-Wahl: Das Ergebnis

Laut ORF-SORA-Hochrechnung hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen für sich verbuchen können. Er muss damit in keine Stichwahl. FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz liegt abgeschlagen auf dem zweiten Platz.

Die Hochrechnungen ergiben unter Berücksichtigung der Schwankungsbreite ein klares Ergebnis: Alexander van der Bellen wurde im Amt bestätigt. Er erreicht mehr als 50 Prozent der Stimmen.

Hochrechnung OÖ
ORF/SORA

In 257 der 438 oberösterreichischen Gemeinden schaffte Van der Bellen am Sonntag auf Anhieb die 50-Prozent-Hürde. Nur in acht Innviertler Gemeinden lag Walter Rosenkranz voran.

Oberösterreich im Bundestrend

Das Ergebnis in Oberösterreich spiegelt wie so oft den Bundestrend wider. Die Zustimmung für Van der Bellen war in Oberösterreich am Sonntag so groß wie im Rest Österreichs. FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz schnitt etwas besser ab als in der bundesweiten Hochrechnung. Er kam in Oberösterreich auf zwei Prozentpunkte mehr. In der Landeshauptstadt Linz schnitt Van der Bellen überdurchschnittlich gut ab, er kam am Sonntag ohne Briefwahl auf 60 Prozent der Stimmen. Rosenkranz erreichte in Linz 16 Prozent.

Im von der FPÖ regierten Wels kam der eigene Kandidat Walter Rosenkranz erwartungsgemäß auf ein besseres Ergebnis als in der bundesweiten Hochrechnung. Bei den am Sonntag ausgezählten Stimmen lag Rosenkranz in Wels bei 23 Prozent der Stimmen und damit nur etwa drei Prozentpunkte über dem Oberösterreich-Ergebnis.

Rosenkranz im Innviertel stärker

Besonders hoch war der Stimmenanteil für Alexander van der Bellen am Sonntag in der Salzkammergut-Gemeinde Obertraun (Bezirk Gmunden) und im kleinen Ort Pötting (Bezirk Grieskirchen). Hier erreichte der Amtsinhaber 72 Prozent der Stimmen. Am wenigsten überzeugen konnte Van der Bellen in der Innviertler Gemeinde Auerbach (Bezirk Braunau), wo er nur auf 29 Prozent der Stimmen kam. Hier war mit 40 Prozent FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz klarer Favorit.

Rosenkranz blieb auch bei den Gemeindeergebnissen am Sonntag ohne absolute Mehrheiten. Er brachte es in nur vier Gemeinden auf mehr als 40 Prozent. Alle vier liegen im Innviertel, wo die FPÖ traditionell gute Ergebnisse einfahren kann. Oberösterreichweit die größte Zustimmung bekam Rosenkranz in Höhnhart (Bezirk Braunau), wo er knapp 42 Prozent der Stimmen erreichte.

MFG fällt zurück

MFG-Kandidat Michael Brunner kommt bei dieser Wahl nicht vom Fleck. In einigen oberösterreichischen Gemeinden bekam er nur ganz vereinzelt Stimmen, in St. Georgen bei Obernberg am Inn (Bezirk Ried im Innkreis) beispielsweise gar keine. Damit war er der einzige Kandidat bei dieser Wahl, der in einer oberösterreichischen Gemeinde leer ausgegangen ist. In nur fünf Gemeinden landesweit schaffte er ein Ergebnis über 6 Prozent.

Zwei Drittel Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung lag in Oberösterreich inklusive Wahlkarten laut SORA-Hochrechnung bei 69 Prozent, sie war aber quer durch das Bundesland am Sonntag höchst unterschiedlich. Die Gemeinden mit der höchsten Wahlbeteiligung liegen bei den am Sonntag ausgezählten Stimmen allesamt im Mühlviertel. In der kleinen Innviertler Gemeinde Freinberg (Bezirk Schärding) waren am Sonntag die wenigsten bei der Wahlurne: Bei einer Wahlbeteiligung von 35 Prozent war dort gerade einmal jeder und jede Dritte wählen.

Hohe Akzeptanz für Ergebnis

Unter den Österreicherinnen und Österreichern herrscht eine große Akzeptanz für das Ergebnis, auch wenn es nicht der eigenen Wahl entspricht. Eine am Wahlsonntag von SORA durchgeführte Befragung ergab, dass 72 Prozent auch einen selbst nicht gewählten Kandidaten als Bundespräsident akzeptieren.

Wahltagsbefragung
ORF/SORA

Zahlen und Fakten zur Wahl

Mehr als 1,1 Millionen Menschen waren in Oberösterreich stimmberechtigt, knapp 4.400 weniger als noch 2016. Die Stimmen konnten in mehr als 1.700 Wahllokalen in Oberösterreich abgegeben werden. Etwas mehr als 200.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben sich Wahlkarten ausstellen lassen – mehr als in der Bundeshauptstadt Wien.