Offenbar nicht mehr möglich ist das Contact Tracing in den Schulen und Kindergärten durch die Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung. Aufgrund der epidemiologischen Lage sei das nicht mehr möglich, so ein Rundschreiben am Montag an Eltern, das dem ORF Oberösterreich vorliegt. Als Vorsichtsmaßnahme werden Gurgeltests empfohlen und bei auftretenden Symptomen sollen sich die Eltern an die Hotline 1450 wenden. Auch in Linz-Urfahr hat der Pfarrcaritas-Kindergarten ein ähnliches Schreiben an die Eltern geschickt.
Erfolge unter 20 Prozent
Laut APA war im Zeitraum von 1. bis 7. November der Bezirk Braunau am Inn mit zwölf Prozent österreichweites Schlusslicht. Laut dieser Auswertung gab es in ganz Österreich insgesamt elf Bezirke, in denen die Erfolge beim Contact-Tracing bei 20 Prozent oder darunter lagen.
Davon waren acht in Oberösterreich – neben den beiden Genannten Grieskirchen (14 Prozent), Linz-Stadt (16 Prozent), Urfahr-Umgebung (18 Prozent), Rohrbach (19 Prozent) und Linz-Land sowie Steyr-Land (jeweils 20 Prozent). Bei bzw. unter 20 Prozent waren weiters die drei steirischen Bezirke Murtal (20 Prozent), Leoben (17 Prozent) und Murau (19 Prozent) angesiedelt.
Mindestens 60 bis 70 Prozent wären ideal
Zum besseren Verständnis, was diese Zahlen für den Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bedeuten: Der leitenden Epidemiologin der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), Daniela Schmid, zufolge sollten sich idealerweise mindestens 60 bis 70 Prozent aller CoV-Infektionen auf ihre Quelle zurückführen lassen. Diese Marke erreichten von den 79 Bezirken in Österreich gerade einmal zwei – nämlich Zell am See in Salzburg und die burgenländische Hauptstadt Eisenstadt mit jeweils 63 Prozent.
Wien weit über Bundesschnitt
Die Wiener Bezirke wurden bei dieser Auswertung allerdings nicht eigens ausgewiesen – in der Bundeshauptstadt lag man mit 53 Prozent geklärter Fälle im Bundesländervergleich an erster Stelle und deutlich über dem Österreich-Schnitt von 35 Prozent. Am schlechtesten schnitten in dieser Hinsicht Oberösterreich und Tirol mit 20 bzw. 27 Prozent ab.
Bundesheer hilft beim Aufspüren
Bereits seit Wochen hilft das Bundesheer mit an die 70 Soldaten beim Contact-Tracing aus, um das Aufspüren von Kontakten infizierter Personen zu verbessern. Das Bundesheer steht derzeit mit mehr als 1.800 Soldatinnen und Soldaten im Inland im Assistenzeinsatz, davon stehen mehr als 400 bei gesundheitsbehördlichen Aufgaben, unter anderem fürs Contact-Tracing, zur Verfügung.