Die Anmeldung auf der Homepage ooe-impft.at ist seit Freitagnachmittag möglich. Bei der telefonischen Anmeldung kann es teilweise zu Wartezeiten kommen. Radio-OÖ-Hörer berichteten, dass es trotz mehrmaliger Versuche telefonisch oft kein Durchkommen gab. Unterdessen wurde das Personal für die Hotline aufgestockt. 170 Personen seien nun im Einsatz, hieß es beim Land.
Trotz der vielen Probleme bei der Anmeldung sagt Wolfgang Penezeder, der für die Impfhotline in Oberösterreich dieses Wochenende zuständig ist: „Es sind schon viele Impftermine vergeben worden, die Leute sind sehr freundlich und geduldig, unsere Mitarbeiter sehr engagiert. Wir haben, eben um diesen Ansturm zu bewältigen, die Hotline das ganze Wochenende eingerichtet, also keine Sorge, wenn heute jemand nicht durchkommt“.
Die Leiterin des Krisenstabes, Carmen Breitwieser, entschuldigte sich am Nachmittag für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Die SPÖ kritisierte für den holprigen Start den Landeshauptmann, der keine funktionierende Struktur aufgebaut habe, wie es heißt.
9.230 Über-80-Jährige haben sich am Freitag bis 17.00 Uhr erfolgreich für einen Termin zur Corona-Impfung in Oberösterreich angemeldet. Es seien alle Online-Termine und 2.030 telefonisch vergeben worden, teilte das Land am Abend mit. Über 4.000 Personen haben sich auch bereits in die Informationsliste eintragen lassen. Sie werden durch ein Vormerksystem informiert, wann wieder Impfstoff zur Verfügung steht und neue Impftermine vergeben werden.
Start der Impfungen kommende Woche
Der Impfplan sieht vor, dass nächste Woche Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die über 80 Jahre alt sind und außerhalb von Alten- und Pflegeheimen wohnen, eine Impfung erhalten können. Unter der Telefonnummer
0732 7720 78 700
kann man sich telefonisch für die Impfung anmelden. Die Hotline ist am 15.1. bis 20.00 Uhr erreichbar, am 16.1. und 17.1. jeweils von 8.00 bis 18:00 Uhr.
Eine detaillierte Liste der Orte, wo geimpft wird, finden Sie hier (ooe.ORF.at)
Erforderlich bei der Anmeldung:
- Name
- Anschrift
- Geburtsdatum
- Mailadresse/Telefonnummer
- Sozialversicherungsnummer
Erforderlich bei der Impfung:
- Lichtbildausweis Reisepass/Führerschein)
- E-Card oder Sozialversicherungsnummer
- Impfpass
- Ggf. Liste mit Vorerkrankungen, Allergien (Allergiepass), Einnahme von Medikamenten mitnehmen
Lamprecht: Nur Lockdown hilft
Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die britische Mutation B.1.1.7. des Coronavirus auch in Oberösterreich ankommt, so der Leiter der Lungenheilkunde am Kepler-Uniklinikum Bernd Lamprecht. Gerade im Kampf gegen Virusmutationen hilft nur ein Lockdown. Über-80-Jährige können sich ab 14.00 Uhr für eine Impfung anmelden.
Die britische Mutation B.1.1.7. des Coronavirus sei zwar ansteckender (als SARS-CoV-2, Anm.), aber nicht gefährlicher, so Lamprecht im Interview mit dem ORF OÖ. Am Donnerstag wurden in Oberösterreich die ersten Verdachtsfälle mit dem mutierten Coronavirus bekannt. Zwei Kinder hatten sich offenbar bei der Weihnachtsfeier am 24. Dezember in der Familie angesteckt und sind seither in Quarantäne. Die Kinder haben einen normalen Krankheitsverlauf, hieß es.
Alle zwei Kinder zeigten Symptome und ein darauf folgender PCR-Test zeigte ein positives Ergebnis. Das Labor, das die Tests auswertete, wies dann auf den Verdacht hin, dass es sich um die britische Mutation B.1.1.7. handeln könnte. Die eingehenden Analysen waren bis Freitagfrüh noch nicht abgeschlossen.
„Erwarte weitere Mutationen“
Lamprecht geht davon aus, dass diese Mutation bereits in allen Bundesländern vorkommt, „vielleicht noch nicht überall nachgewiesen wurde, aber tatsächlich schon verbreitet ist“. Der Mediziner rechnet damit, dass es in den nächsten Monaten zu weiteren Mutationen komme, „allerdings können solche Mutationen durchaus auch zu harmloseren Varianten führen“.
Bisher wurden bei keiner der Mutationen schwerere Verläufe festgestellt. Er sei zuversichtlich, dass der Impfstoff alle Mutationen abdecken kann, so Lamprecht. Für ihn ist der Lockdown die einzige Lösung im Kampf gegen das Virus, vor allem auch in der mutierten Form.
Aktuelle Zahlen aus OÖ
Laut Krisenstab des Landes waren am Freitag mit Stand 17.00 Uhr in Oberösterreich 2.407 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. 9.012 Menschen waren in Quarantäne. 351 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, 51 von ihnen auf Intensivstationen. 1.364 Personen sind bisher in Oberösterreich im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.