Bei dem Arbeitsgespräch am Montag in Linz ging es vor allem um die Festlegung der weiteren Verhandlungsschritte. Stelzer und Achleitner sprachen von einem „Kampf um jeden Arbeitsplatz auf allen Ebenen“, der nur im gemeinsamen Ausloten aller möglichen Wege gelingen könne. Die MAN-Mutter Traton bzw. VW müssten endlich erkennen, welch enormes Potential sie am Standort Steyr haben. Vor allem nachdem vor Kurzem bekannt geworden war, dass Traton nach einem Corona-bedingten Einbruch wieder Gewinne macht und zudem von einem Plus bei den Aufträgen berichtet. Damit könnte MAN laut Analysten auf Jahressicht sogar noch schwarze Zahlen schreiben.
Die angekündigte Schließung des Standorts Steyr, die vom MAN-Management mit hohen Verlusten des Konzerns begründet wurde, sei daher noch unverständlicher, waren sich alle am Gespräch beteiligten einig. Der Vorsitzender des MAN-Arbeiterbetriebsrates, Erich Schwarz und der Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates, Thomas Kutsam, kritisierte erneut die Konzernleitung, weil ihrer Meinung nach ein „Management die Aufgabe hat, einen Konzern wirtschaftlich und dies im Einklang mit der Beschäftigung zu führen. Dazu wurden sie eingestellt und nicht um Standorte zu schließen und die Produktion ins billigere Ausland zu verlagern.“