Archivbild des MAN-Werkes in Steyr
APA/Fotokerschi.at/Werner Kerschbaum
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Wirtschaft

MAN Steyr: Parteien-Allianz gegen Konzern

Für Steyr heißt es weiterhin bangen. Durch die geplante Schließung des MAN-Werks stehen in der Region tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Sozialdemokraten in Oberösterreich schlossen mit jenen im deutschen Bundesland Sachsen eine Allianz. Das Ziel: zu verhindern, dass Volkswagen-MAN die Regionen gegeneinander ausspielt.

Seit Wochen macht die Politik gegen die geplante Schließung des MAN-Werks in Steyr mobil. Und beißt dabei nach wie vor beim Mutterkonzern auf Granit. Der VW-Konzern, zu dem MAN gehört, ist offenbar fest entschlossen, das Werk zu schließen. In Summe könnte das in der Region Steyr 6.000 Arbeitsplätze kosten.

Die Sozialdemokraten in Oberösterreich haben jetzt eine Allianz mit den Genossen im deutschen Bundesland Sachsen geschlossen. Das Ziel: zu verhindern, dass das Unternehmen Regionen gegenseitig ausspielt.

150 Angestelltenposten stehen in Sachsen auf dem Spiel

Der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister von Sachsen, Martin Dulig (SPD), sagte bei einer Videokonferenz am Donnerstag: „Das was wir jetzt erleben, hat mit sozialer Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Das ist knallharter Kapitalismus, der auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Denn was ist es denn: nichts anderes als wieder eine Verdrängung hin zu Standorten, wo weniger Lohn bezahlt wird; denn das Ergebnis wird ja sein, dass die Produktion nach Polen und die Türkei verlagert wird – mit dem Kostenargument.“ In Sachsen stünden rund 150 Angestelltenposten bei Volkswagen-MAN auf dem Spiel.

Pressekonferenz: Martin Dulig (SPD) per Video und Birgit Gerstorfer (SPÖ OÖ)
ORF
Martin Dulig (SPD) war der Pressekonferenz von Birgit Gerstorfer (SPÖ) per Video zugeschaltet

Gerstorfer fordert Industriegipfel

Und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) forderte einen Industriegipfel in Oberösterreich. Der Sozialpartnergipfel, der erst am Dienstag im Landhaus stattfand, ist Gerstorfer zu wenig. „Jetzt erst, sehr viel verspätet nach vielen Forderungen durch die Sozialdemokratie, gibt es jetzt ein erstes Gespräch in einer sehr kleinen Runde, aber das ist nicht die Vorstellung eines Industriegipfels, wo alle Beteiligten, alle politischen Parteien, Experten, Expertinnen, die Betriebsräte, die Unternehmensleitung und die Bundespolitik an einem Tisch sitzen“.