Wolf
Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser
Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser
Natur

Landwirte fordern Jagd auf Wölfe

Die heimischen Landwirte verschärfen im Kampf gegen den Wolf die Gangart: Das Raubtier soll bei uns gejagt und geschossen werden dürfen, fordern sie. Ein Nebeneinander von Weide- und Almwirtschaft und von Wölfen sei in Oberösterreich nicht möglich.

Heuer gab es in Oberösterreich erst vier dokumentierte Wolfsrisse – aber die Dunkelziffer sei deutlich höher, betonen die Almbauern. Denn bei toten Tieren, die erst nach Tagen gefunden werden, sei die Todesursache oft nicht feststellbar.

Bei Almbauern schrillen die Alarmglocken

Für Johann Feßl, Obmann der oberösterreichischen Almbauern, sind die Wölfe eine zunehmende Gefahr: „Die kommen von allen Richtungen nach Österreich, aber auch nach Oberösterreich, und deswegen schrillen jetzt doch die Alarmglocken, dass eben ein Managementplan entwickelt werden muss, wo die Entnahme möglich sein muss.“

Forderung nach „wolfsfreien Zonen“

Das würde bedeuten, dass die Jäger Wölfe in genau definierten Zonen erlegen dürfen, wie Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, sagt. „Wir fordern sehr klar wolfsfreie Zonen. Vor allem in den Bereichen, wo wir Alm- und Weidewirtschaft haben, damit auch letztendlich diese traditionelle Landwirtschaft, die auch für Artenvielfalt, für eine Biodiversität, für eine traditionelle Lebensmittelproduktion steht, auch für die Zukunft gesichert werden kann“, so Langer-Weninger in einer Pressekonferenz am Mittwoch.

In der EU sind Wölfe geschützt

In Österreich gibt es derzeit 30 bis 40 Wölfe, deshalb gelten sie als bedrohte Tierart und dürfen nach den Vorgaben der EU nicht bejagt werden. Das Umweltministerium müsse sich hier für eine andere Betrachtungsweise einsetzen, fordern die Bauernvertreter, denn europaweit würden 20.000 Wölfe leben. Die Aufrechterhaltung des Schutzstatus sei nicht notwendig.

Grüne: Funktionierendes Wolfsmanagement gefragt

Keine Zustimmung zu Wolfsabschüssen im Nationalpark kam am Donnerstag von den Grünen. Gefragt sei ein funktionierendes Wolfsmanagement, Abschüsse im Nationalpark Kalkalpen seien aber völlig unverständlich, so der Grüne Klubobmann Gottfried Hirz. Ein von der öffentlichen Hand mitfinanzierter Herdenschutz biete zwar keinen vollkommenen Schutz, verringere jedoch Schäden deutlich, so Hirz.