Wanderer nähern sich einer Kuh
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Landwirtschaft

Wanderer und Wölfe als Herausforderung für Almen

Viel mehr Wanderer sowie Risse von Weidevieh durch Wölfe, so beschreibt der Obmann des Vereins OÖ Alm und Weide, Johann Feßl, die Herausforderungen für die Almwirtschaft. Infotafeln sollen Zwischenfälle zwischen Vieh und Urlaubern vermeiden.

Wegen des coronavirusbedingten Rückbesinnens auf einen Urlaub daheim, werden an sonnigen Tagen Oberösterreichs Berge mit den 182 Almen – rund 70 mit Ausschank – gestürmt. Kein Weg bliebe ungenutzt, so Feßl. Dort, wo normalerweise rund 100 Wanderer unterwegs seien, seien es heuer Tausende pro Tag. Darunter befänden sich viele Neulinge, weshalb einmal mehr Aufklärung erforderlich sei.

So gebe es etwa Fälle, wo Eltern ihr Kind für Erinnerungsfotos auf den Rücken eins Kalbes setzen, so Landwirtschaftskammerpräsidentin Michaela Langer-Weninger. Für ein „achtsames Miteinander“ hat der Oberösterreich Tourismus daher die wichtigsten Regen für einen richtigen Umgang mit Weidetieren in einer Broschüre aufgelegt. Dazu finanzierte der Tourismus 200 Tafeln, die nun aufgestellt werden.

Forderung: Abschuss von Wölfen zulassen

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr werden auch heuer Wölfe wieder ein Problem, so Feßl. So wurde etwa in Vorderstoder (Bezirk Kirchdorf) ein Wolf gesehen, als er ein Reh riss. In Klaus an der Pyhrnbahn und im Bezirk Gmunden gab es ebenfalls Vorfälle. Mittlerweile gebe es 20.000 Tiere in Europa, die Population steige pro Jahr um 30 Prozent, so die Landwirtschaftskammerpräsidenten. Daher forderte sie gemeinsam mit Feßl, dass ein Abschuss von Problemwölfen zugelassen wird. Dazu müsste freilich die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie EU-weit geändert werden. Laut derer ist der Wolf besonders schützenswert.