Roboterarm als Kunstobjekt bei Ars Electronica
APA/BARBARA GINDL
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Kultur

Ars Electronica Festival in Linz und global

An ein Ars Electronica Festival wie zuletzt mit 100.000 Besuchen ist heuer nicht zu denken, es wird aber sehr wohl mit Besuchern aus Fleisch und Blut stattfinden. Die neue Location am Gelände der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz bietet dazu ein weitläufiges Areal.

Es werde von 9. bis 13. September in Linz ein physisches Festival im Rahmen der Möglichkeiten in den Kepler Gardens in Linz sein, aber auch ein globales mit vielen Veranstaltern weltweit, die miteinander vernetzt werden, etwa den teilnehmenden Unis, so Ars-Electronica-Leiter Gerfried Stocker. Allerdings gebe es auch weltweit viele Künstler und Veranstalter, die bankrott seien und nicht die Möglichkeit hätten sich zu beteiligen.

alte Postrutschen
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Im vergangenen Jahr fand das Ars Electronica Festival zum letzten Mal in der Post City am Bahnhof in Linz statt.

Coronavirus als Thema

„Kommunikation und Austausch auf internationaler Ebene sind gerade jetzt wichtig", so Stocker. Details sollen noch im Juni folgen. Nur so viel: „Das eigentliche Thema muss diese Zeit sein.“ Das Coronavirus betreffe alle global, das habe es zuvor noch nie gegeben. Deshalb werde das Festival heuer aktuell wie nie. Es gebe für alles Eventualpläne je nach der Situation im Herbst.

Museumsbetrieb frühstens ab Herbst

Im Herbst rechnet Stocker auch frühestens damit, den Museumsbetrieb im Ars Electronica Center wieder wie gewohnt aufzunehmen. „Das Museum ist seit Mai geöffnet“, seien die neuen, virtuellen Möglichkeiten wie „home delivery“ doch „unser Weg, das Museum zu öffnen“. Man erreiche auf diesem Weg auch mit dem normalen Programm eine hohe Internationalität und suche nun eine „zukunftsfähige neue Form des Ars Electronica Centers“.

Ars Electronica Center Linz AEC bei Nacht
ORF OÖ
Langsam wird der Museumsbetrieb im AEC wieder hochgefahren.

Schritt für Schritt werden wieder analoge Museumsbesuche möglich gemacht. Als erstes gibt es seit voriger Woche das Format „Deep Space Live“ mit 30 Besuchern jeden Donnerstag. Führungen für vorangemeldete Gruppen sollen folgen.

Hackerangriff: „Professionell organisiert“

Nach kürzlich entdeckten Hackerangriffen auf die Web-Infrastruktur der Ars Electronica sei man am Weg der Besserung. „Das ist ein Prozess, der uns monatelang beschäftigen wird“, sagte Stocker. Auf dem Webserver des Unternehmens befänden sich 25 Jahre künstlerische Projekte und Technologien. Es würden nun Bereiche vorsichtig geöffnet. „Das waren nicht einzelne Freaks, sondern das war professionell organisiert.“

Viel Aufwand und finanzieller Schaden

Ziel sei gewesen, Daten unter Kontrolle zu bekommen und dann wohl Lösegeld zu verlangen, mutmaßte Stocker. Doch so weit sei es nicht gekommen. Denn zum Glück hätten Mitarbeiter, die an dem Freitagabend, als die Angriffe begannen, noch im System tätig waren, die Attacke rechtzeitig bemerkt. Man habe im Nachhinein registriert, dass seit Jänner versucht wurde, in das System einzudringen. Nun seien interne und externe Experten dabei aufzuräumen, was einen enormen Zeitaufwand bedeute, auch finanziellen Schaden trug die Ars Electronica davon.