Prozess nach Doppelmord in Wullowitz
FOTOKERSCHI.AT / BAYER
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Gericht

Lebenslange Haft im Wullowitz-Prozess

Der 33-jährige Afghane, der im vergangenen Oktober in Wullowitz in der Gemeinde Leopoldschlag (Bezirk Freistadt) einen Rot-Kreuz-Mitarbeiter und einen Altbauern erstochen haben soll, ist wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Am Freitagnachmittag hatten sich die Geschworenen zur Beratung zurückgezogen, am frühen Abend wurde das Urteil verkündet. Die Geschworenen sprachen den 33-Jährigen einstimmig des zweifachen Mordes sowie des schweren Raubes schuldig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Nur Geständnis als Milderungsgrund

Mildernd wertete das Gericht lediglich, das Geständnis des bisher unbescholtenen Angeklagten. Erschwerend war für sie hingegen, dass drei Verbrechen zusammengekommen seien. Außerdem habe es sich um „sehr brutale“ Morde gehandelt, die „kaltblütig“ begangen worden seien, so der Richter. Hinzu sei noch der bewaffnete Raub des Fluchtautos gekommen.

Trauerschmerzensgeld für die Familien

Den Familienangehörigen der beiden Opfer, die sich als Privatbeteiligte dem Strafverfahren angeschlossen hatten, wurde Trauerschmerzensgeld zwischen 5.000 und 10.000 Euro zugesprochen. Der Angeklagte kündigte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung gegen das Urteil an. Er will auch gegen die Privatbeteiligtenansprüche berufen.

Zuvor hatte der Angeklagte trotz seines „Fehlers“ um eine „zweite Chance“ und damit um einen Freispruch gebeten. Die Staatsanwältin hatte hingegen lebenslange Haft gefordert.