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Coronavirus

Erste Regeln für Lockerungen in Heimen

Kritik an fehlender Rechtssicherheit nach den Lockerungen in Alten- und Pflegeheimen hat es von der ARGE Alten- und Pflegeheime gegeben. Nun hat das Land OÖ über erste Vorgaben und Empfehlungen informiert.

Am frühen Mittwochnachmittag informierten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) über neue Vorgaben und Empfehlungen, wie mit Bewohnern von Altenheimen umgegangen werden soll, wenn diese von einem Ausgang zurückkommen. Neben der Unterrichtung in Schutz- und Hygienemaßnahmen vor dem Ausgang, muss auch die externe Begleitperson nachweisen, keine Covid-19-Symptome zu haben. Die einzig risikoausschließende Maßnahme wäre zwar aus medizinischer Sicht eine 14-tägige Quarantäne, dies sei den Bewohnern und Mitarbeitern aber nicht zumutbar, so Stelzer und Gerstorfer in einer Aussendung.

Kritik von ARGE Alten- und Pflegeheimen

Zwei Monate lang habe es klare Vorschriften in den Alten- und Pflegeheimen gegeben, um die Bewohner und Mitarbeiter der Heime vor einer Infektion zu schützen, hatte Martin König von der ARGE Alten- und Pflegeheime zuvor kritisiert. Nach der Lockerung dieser Maßnahmen, habe man keine Rechtssicherheit mehr gehabt, was in bestimmten Fällen zu tun sei. Dies betreffe vor allem den Ausgang der Bewohner, so König.

Zu wenig Ressourcen für Mehraufwand

Einerseits gebe es strenge Regeln für die Besucher, wie Anmeldung, Fiebermessen, Desinfektion oder Mund-Nasen-Maske, andererseits verlange man, dass die Bewohner „rausgehen können und man weiß nicht, wer mit wem in Kontakt war“. Dass sei mit den vorhandenen Ressourcen kaum mehr machbar, so König. Gebe es im Rahmen der Zugangskontrolle zusätzliche Aufgaben, brauche es mehr Ressourcen. „Dann braucht es da Unterstützung“, so König.

Unverständnis und Ärger

Zu spüren bekämen all das auch die Mitarbeiter der Heime, weil durch die fehlenden Regelungen oft Unmut bei den Bewohnern und Angehörigen herrsche. „Viel Unverständnis ist da, das steigt jeden Tag bei Bewohnern, aber vor allem bei Angehörigen.“ Den Ärger – manchmal auch in Form von Beschimpfungen – bekäme mitunter das Personal oder die Heimleitung zu spüren.