Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegewohnhauses
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Coronavirus

Besuche in Altenheimen wieder möglich

In den Alten- und Pflegheimen sowie in den Behinderten-Betreuungseinrichtungen wird ab dem 4. Mai das coronavirus-bedingt geltende Besuchsverbot schrittweise aufgeweicht. Allerdings wird körperlicher Kontakt weiterhin noch nicht möglich sein.

Zuletzt forderten neben vielen Verwandten auch Seniorenbund und Pensionistenverband die Besuchsmöglichkeit, um das seelische und damit auch physische Wohl der betagten Menschen zu unterstützen. Mehr dazu in Besuchsmöglichkeit in Altenheimen gefordert (ooe.ORF.at).

Am Dienstag schaffte das Land Oberösterreich die Rahmenbedingungen für die angekündigten Erleichterungen: Besuche sind unter Auflagen ab Montag wieder möglich. Das haben Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Sozialländesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) Dienstagnachmittag in einer gemeinsamen Aussendung bekannt gegeben.

„Nur enge Angehörige“

So sollen Besuche nur in Heimen, in denen es keine Verdachtsfälle oder Erkrankungen gibt, und nur in einem definierten Bereich möglich sein, in den man vom Personal begleitet wird. Die Zahl der Besucher muss auf die Empfehlungen des Bundes beschränkt sein, enge Angehörige sollen Vorrang haben. Händedesinfektion und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sind Pflicht.

Regeln auch für Besuchsdauer und Abstand

Zudem müssen Besucher schriftlich bestätigen, dass sie nicht an Corona erkrankt sind, keine Covid-19-Kontakte hatten und keine Symptome aufweisen. Direkter körperlicher Kontakt ist nicht möglich, es muss ein Mindestabstand von einem Meter gehalten werden. Das soll durch „Barrieren“ – etwa Tische – gewährleistet werden, auch im Außenbereich. Den Heimen wird geraten, die Besuchsdauer je nach zur Verfügung stehenden Ressourcen zeitlich zu befristen.

Wo es möglich ist, soll die Kontaktaufnahme mit Angehörigen oder Freunden nach wie vor über Telefon oder Videotelefonie erfolgen, wurde betont. Zum Wohle der Bewohner könne aber in einzelnen Fällen auch ein Besuch erlaubt werden. Dieser müsse immer mit der Heimleitung vereinbar werden.

Zahl der Erkrankten sinkt weiter

Die Zahl der aktiv Erkrankten sank von Montag auf Dienstag (Stand 17.00 Uhr) von 166 auf 155, so der tägliche Report des Krisenstabes des Landes Oberösterreich. 46 Covid-19-Patienten waren in Spitälern auf Normalstationen, 14 auf Intensivstationen. 885 Personen befanden sich in Quarantäne.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

Ausgangsbeschränkungen laufen aus

Auch generell gibt es Erleichterungen. Die Ausgangsbeschränkungen sollen mit 1. Mai auslaufen. Das hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Dienstag angekündigt. Die Krise sei aber noch nicht vorbei. Jeder müsse weiter seinen Beitrag leisten und Regeln beachten – mehr dazu in Ausgangsbeschränkungen laufen aus (ooe.ORF.at).

Impfstoff in Rekordzeit?

Unterdessen läuft die Suche nach einem Impfstoff auf Hochtouren. Vermutlich werden dabei neue Rekorde geschrieben. Denn was üblich zehn bis 15 Jahre dauert, soll im Monaten geschafft werden. Nach einem in New York tätiger österreichischen Virologen könnte ein Impfstoff schon Anfang 2021 marktreif sein. Mehr dazu in Suche nach Impfstoff auf Hochtouren (ooe.ORF.at).